Manfred Wieninger
Manfred Wieninger, geboren 9.7.1963 in St. Pölten. Studium der Germanistik und Pädagogik an der Universität Wien, abgeschlossen mit einer Diplomarbeit über die Kulturgeschichte der St. Pöltner Straßennamen (die 2002 in stark veränderter und erweiterter Form als Lexikon „St. Pöltner Straßennamen erzählen“ im StudienVerlag erschienen ist). Er lebte als Autor in seiner Geburtsstadt. Verfasser einer bisher sechsteiligen Krimi-Reihe mit dem schrägen „Diskont-Detektiv“ Marek Miert, der in einer fiktiven ostösterreichischen Bezirksstadt namens Harland sein Wesen und Unwesen treibt. Die Miert-Romane zeichnen sich vor allem durch einen scharfen, oft auch ironischen Blick auf die gesellschaftlichen Zustände in Österreich aus. Zuletzt (2010) ist in dieser Reihe „Prinzessin Rauschkind“ bei Haymon erschienen. Daneben zahlreiche Arbeiten zu Widerstand und Verfolgung in Niederösterreich und darüber hinaus. 2011 erschien in diesem Bereich „Das Dunkle und das Kalte. Reportagen aus den Tiefen Niederösterreichs“. Sein zeitgeschichtlicher Roman „223 oder Das Faustpfand“, der 2012 von Residenz herausgebracht wurde, zeichnet das Massaker von Hofamt Priel im niederösterreichischen Strudengau nach, bei dem in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 1945 223 ungarisch-jüdische ZwangsarbeiterInnen von einem Rollkommando der Waffen-SS ermordet worden sind. 2013 erhielt Manfred Wieninger den Theodor Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil.
Manfred Wieninger arbeitet seit 10 Jahren an einem historischen Roman über Anton Schmid, den aus Wien, Brigittenau stammenden „Gerechten unter den Völkern“. 2014 erschien im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft sein dokumentarischer Roman "Die Banalität des Guten. Feldwebel Anton Schmid". 2017 erschien "Aasplatz. Eine Unschuldsvermutung", ein Buch über die Ermordung jüdischer ZwangsarbeiterInnen in Jennersdorf Anfang 1945 und über das Schweigen über die Endphasenverbrechen nach der Befreiung.
Manfred Wieninger schrieb regelmäßig für die „Wiener Zeitung“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, für „Literatur und Kritik“ und die „Zwischenwelt“.
Am 13. Juli 2021 verstarb Manfred Wieninger in St. Pölten.