Kalman Segal
Kalman Segal (1917–1980) war ein polnisch-jüdischer Lyriker, Schriftsteller und Radiojournalist, der 1939 in die Sowjetunion getrieben wurde, überlebte und 1946 vor der Judenfeindlichkeit im Nachkriegspolen in die amerikanische Besatzungszone Österreich floh. Er arbeitete als Lehrer in einem Waisenhaus des Jewish Joint Distribution Committee und begann in Linz 1948 seine literarische Laufbahn.
Sein Lebensthema wurde der Erhalt der Yidishkayt und die Erinnerung an die durch den Holocaust verlorene Welt. Kalman Segal debütierte in Polen als Lyriker mit drei Gedichtbänden in den Jahren 1952-1954. Ab 1956 publizierte er fünfzehn Prosawerke in polnischer Sprache und wurde zu einem vielgelesenen polnischer Schriftsteller.
Der Erfolg führte dazu, dass er vier Prosawerke selbst ins Jiddisch übersetzte und in Polen veröffentlichte. Angesichts der antisemitischen Hetze emigrierte Kalman Segal 1969 über Wien und Rom nach Israel. Dort schrieb er sein letztes episches Werk auf Polnisch und den jiddischen Lyrikband „Gezegenung“ (dt. Abschied).