Bruno Frei
Bruno Frei wurde als Benö Freistadt am 11.6.1897 in eine streng orthodoxe Familie in Preßburg geboren. Er hatte zwei jüngere Brüder, Leo (1899 Preßburg – 1981 Wien) und Ludwig (Laczi, 1904 Preßburg – 1968 Großbritannien). Beide Brüder flüchteten nach dem „Anschluß“ nach Großbritannien.
Sein Vater war der Kaufmann Michael Lazar Freistadt (1858 - 1927). Seine Mutter Berta Hauser (1871 - 1918), kam aus der ungarischen Stadt Dombóvár.
1921 heiratete Frei in der Synagoge in Floridsdorf Maria (Mizzi), geb. Müllerauer (1890 Wien - 1940 Paris Opfer eines Luftangriffs). Mizzi konvertierte vor der Heirat zum Judentum. Das Paar bekam zwei Kinder. Ihr Sohn Hans Freistadt, geboren 1925, lebte als Arzt in den USA und starb 2015. Ihre Tochter Elisabeth (Lisa), geboren 1927, verheiratete Lang, lebte nach 1945 wieder in Wien.
1923 ging Bruno Frei als Korrespondent des Abend nach Berlin. Von 1925 bis 1929 war er Redakteur der linken Tageszeitung Der Abend in Wien. 1928 reiste er in die Sowjetunion. Von 1929 bis 1933 war er Chefredakteur der Zeitung Berlin am Morgen, die zum Konzern von Willi Münzenberg gehörte. 1933 flüchtete er nach Prag, wo er mit F.C. Weißkopf die Wochenzeitschrift Gegen-Angriff herausgab. 1934 trat er in die Kommunistische Partei ein. 1939/40 wurde Frei in Frankreich in Le Vernet interniert, worüber er 1950 einen Bericht mit einem Vorwort von Lion Feuchtwanger veröffentlichte. 1941 flüchtete er nach Mexiko, wo er Mitglied des Heinrich-Heine-Klubs war und mit Josef Foscht die Monatsschrift Austria Libre herausgab.
1947 kehrte Frei mit seiner zweiten Ehefrau, der Sprachlehrerin Elena Hernando Valcarcel de Freistadt (geboren 1918 in Toledo in Spanien), die er 1944 geheiratet hatte, aus Mexiko nach Wien zurück.Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde er von 1948 bis 1956 Chefredakteur der nunmehr kommunistischen Boulevardzeitung Der Abend. Von 1949 bis 1956 gab er mit Viktor Matejka und Ernst Fischer die Zeitschrift Tagebuch heraus. 1957/58 war er Korrespondent der Österreichischen Volksstimme in Peking. 1966 erhielt er den Heinrich-Heine Preis der DDR. Frei blieb bis zuletzt in der KPÖ, obwohl er im Papiersäbel über Salomon Michoels schrieb. „Daß der große jüdische Künstler blutiger Willkür zum Opfer fiel, wiegt schwer in der Schuldbilanz der Stalinjahre.“
1963 heiratete Frei in Wien in dritter Ehe die Journalistin der Volksstimme und Fotografin Gerda Rothmayer, geb. Geiringer (1924 - 1995). Er starb am 21.5.1988 in Klosterneuburg.