Gerda Hoffer
Gerda Hoffer wurde als Tochter von Stefan und Ilka Pollatschek 1921 in Wien geboren. Im "Ständestaat" war sie 1937 von September bis Dezember in Haft, der Schule verwiesen und wegen kommunistischer Betätigung vor dem Jugendgericht angeklagt. Heinrich Steinitz war ihr Verteidiger. Mit ihren Eltern ging sie in die Tschechoslowakei und dann nach Großbritannien ins Exil, wo die Familie vom Czech Refugee Trust Fund unterstützt wurde. Sie lebte in London, Manchester, Norfolk, Baldock und zuletzt wieder in London. 1942 heiratete sie Dr.jur. Friedrich Hoffer, den Cousin des Psychoanalytikers Willy Hoffer. 1947 wurde sie britische Staatsbürgerin. Studium der vergleichenden Religionswissenschaft (Abschluß 1964) an der Universität London und Arbeit als Lehrerin in der Erwachsenenbildung.
Nach der Übersiedlung nach Jerusalem 1978 schrieb sie u.a. für: Menora (Oxford), B'nai B'rith Voice from Jerusalem, Mit der Ziehharmonika, Die Gemeinde (Wien). Verfasserin humoristischer Erzählungen über ihr Leben in Israel für US-amerikanische ("Search") und englische Zeitungen. - Bücher: The Utitz Legacy (Jerusalem 1988; deutsch zuletzt unter dem Titel: Nathan Ben Simon und seine Kinder. Eine europäisch-jüdische Familiengeschichte. München 1996); Zeit der Heldinnen. Lebensbilder außergewöhnlicher jüdischer Frauen (München 1999); Ein Haus in Jerusalem (Jerusalem 2003).
Das unveröffentlichte Hauptwerk von Gerda Vater Stefan Pollatschek, "Doktor Ascher und seine Väter", erschien mit ihrer Unterstützung 2004 in Wien.
Gerda Hoffer ist am 20. März 2012 in Jerusalem gestorben.
==> Gerda HoffersNachlass im Archiv der TKG