Mark Siegelberg
Mark Siegelberg, geb. am 11. Juni 1895 in Luzk oder Kiew, war der Sohn des Ingenieurs Boris Siegelberg. Nach der Reifeprüfung in Wien studierte er Jus an der Universität Bern (Dr.jur.) und Ökonomie an der Universität Wien. 1924 heiratete er Erna Juran.
Ab 1922 arbeitete er als Journalist und Autor für "Der Morgen", "Die Stunde" und "Der Tag". Von 1934 bis 1938 war er Chefredakteur der "Stunde".
Im März 1938 wurder er verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau deportiert (Häftlingsnummer 13877) und am 22. September 1938 nach Buchenwald überstellt. 1939 konnte er nach Shanghai emigrieren, wo er 1940 einen Erlebnisbericht über seine KZ-Haft publizierte ("Schutzhaftjude Nr. 13877", Shanghai 1940) und Theaterstücke für die Emigrantengruppe "Die sieben Schauspieler" (viele gemeinsam mit Hans Schubert) schrieb. Daneben arbeitete er auch für verschiedene Exilzeitschriften wie "The Shanghai Herald" und "Shanghai Jewish Chronicle".
Ende 1941 konnte Siegelberg weiter nach Australien emigieren, wo er ab 1954 die Zeitschrift "Neue Welt" herausgab.
1964 erhielt Mark Siegelberg das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich und kehrte Ende der 1960er Jahre nach Österreich zurück. Er starb am 4. Dezember 1986.
Werke
- Schutzhaftjude Nr. 13877. Shanghai 1940. (Auf der Überfahrt nach Shanghai geschrieben).
- The Face of Pearl Harbour. (Drama. Engl.) Melbourne 1942. (Dt.: Das zweite Gesicht. - Über die Lage in Shanhai vor Ausbruch des Krieges zwischen den USA und Japan).
- (Zs. mit H. Schubert) Die Masken fallen - Fremde Erde. Zwei Dramen aus der Emigration nach Shanghai. Hg. von Michael Philipp und Wilfried Seywald. Hamburg: Hamburger Arbeitsstelle für deutsche Exilliteratur 1996. (Schriftenreihe des P. Walter Jacob-Archivs. 5).
- Das zweite Gesicht / The Face of Pearl Harbor. German and English Parallel Text. Hg. von Tomas Sommadossi. München 2017
Sekundärliteratur
- Siglinde Bolbecher/Konstantin Kaiser: Lexikon der Österreichischen Exilliteratur. Wien 1999, 588-589
- Brian Haman: Fremde Erde: Mark Siegelberg, Hans Schubert und das österreichisch-jüdische Exiltheater. In: Danielle Spera, Daniela Pscheiden (Hg.): Die Wiener in China. Fluchtpunkt Shanghai. Wien 2020, 58–65.
- Michael Philipp: Nicht einmal einen Thespiskarren. Hamburg 1996, 180. In: Frithjof Trapp et al. (Hg.): Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters, Band 2. München 1999, 868f.