Fritz Bartl
Fritz Bartl war der Sohn von Franz und Viktoria Bartl (geb. Strecka). Fritz Bartl erlernte den Kellnerberuf. Im Ersten Weltkrieg wurde er verwundet, so dass ihm eine 50 prozentige Invalidität blieb. 1917 heiratete er Maria Polasek.
In den 1930er Jahre wohnte er im 18. Bezirk, Abt Karlgasse 18.
Während der Weltwirtschaftskrise war er arbeitslos, zwischendurch Hilfsarbeiter, dann, bis 1934 Bahnangestellter. Ab 1930 Vorstandsmitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller Österreichs, der 1930 nach deutschem Vorbild gegründet worden war und 1934 aufgelöst wurde.
Er veröffentlichte schon früh sozial-satirische Gedichte und Epen in Wiener Mundart. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften des In- und Auslandes. 1933 wurde er Vorstandsmitglied der „Vereinigung sozialistischer Schriftsteller“. Er veröffentlichte auch etliche Publikationen in Buchform.
Im „Ständestaat“ war Fritz Bartl Mitarbeiter der Arbeiterwoche. In einem Brief im Juni 1945 an Viktor Matejka, den er als „Rechtfertigungsbericht“ über seine Zeit während des Nationalsozialismus in Wien übertitelt, beschreibt er antifaschistische Aktionen, an denen er beteiligt war (>> F.BA.I/7).
Nach 1945 Angesteller ( Alpine Montag A.G ?? ) und Publizist.
F.BA.I: Dokumente:
F.BA.I/1: Liste des Bundesvorstands des „Bundes Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller Österreichs“ mit F.B. als zweitem Schriftführer. In: Die Linkskurve, 2. Jg., Nr 4, April 1930, Kopie
F.BA.I/2: „Junge Kunst.“ Ein Bericht über einen Vortragsabend von jungen Lyrikern in der Urania. Mit Robert Brach, Willy Miksch, Fritz Bartl, Hans Wittmann, u.a.. In: Arbeiter-Zeitung, 1.6.1933, 10
F.BA.I/3: Brief an F.B. mit der Ablehnung, eines seiner Gedichte zu drucken, wegen der Vorzensur. Ohne Briefkopf und Unterschrift. 30.6.1933, 1 Bl., Kopie. >> Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung: SD. Parteistellen 84
F.BA.I/4: „Meine Arbeitssinfonie.“ F.B. kündigt die Uraufführung seiner „Sinfonie der Arbeit“, in der Vertonung von Dr. Kurt Pahlen, in der Ravag-Sendung „Aus Werkstatt und Büro“ an. In: Sozialpolitischer Dienst, Informationsdienst für sozialpolitische, arbeitsrechtliche, gewerberechtliche und gewerkschaftliche Angelegenheiten. Nr. 33, 30.5.1936. Erscheint täglich nach Bedarf. (Eigentümer: Reka-Verlag)
F.BA.I/5: Ankündigung und Kurzrezension des 1936 erscheinenden Buches „Was ich alles sah“ von F.B.. In: Sozialpolitischer Dienst, Nr. 100, 14.8.1936
F.BA.I/6: Ankündigung des Gedichtbandes „Oesterreichische Menschen“ von F.B.. In: Der Gewerkschafter. Organ des Gewerkschaftsbundes der österreichischen Arbeiter und Angestellten, Mai 1937, 80
F.BA.I/7: Brief von F.B. an Dr. Matejka, 26.6.1945, 6 Bl.. Ein „Rechtfertigungsbericht“ über seine Tätigkeit während des Nationalsozialismus. [Blatt2] [Blatt3] [Blatt4] [Blatt5] [Blatt6] [Blatt7]
F.BA.I/8: Kurzrezension des Buches „Wurstelprater“ von F.B.. In: Österreichisches Tagebuch, 17.5.1947
F.BA.I/9: Einladung des „Wiener Frauenklubs“ zu einer Lesung aus Werken von Paul Wimmer und Fritz Bartl am 12.3.1969. 1 Bl., Kopie
F.BA.II: Werk / Veröffentlichungen:
F.BA.II/1: Vergnügungsstätten: Abend in der Bar. Aushilfskellner. Der Kracherlbub. In: Der Abend, Wien, 9.8.1928
F.BA.II/2: Der alte Arbeiter. In: Der Abend, Wien, 16.10.1928
F.BA.II/3: Schmul Teitel. In: Der Abend, Wien, 28.11.1928
F.BA.II/4: Der Vertrauensmann erzählt … Aus der Sinfonie „Tuberkulose Proletarier“. In: Der Sozialdemokrat. Sozialdemokratische Monatsschrift. März 1931
F.BA.II/5: Humanitärer Verein. (Gedicht.) In: Arbeiter-Zeitung, 24.12.1933, 15 (ANNO)
F.BA.II/6: Auf der Straße gesehen (Skizzen): Der Blinde. Papier. Weggenossen. Gezeichnet mit: Friba. In: Arbeiter-Zeitung, 27.12.1933, 6 (ANNO)
F.BA.II/7: Um aus Schmerzen einen Weg zu finden. In: Das kleine Blatt, 16.1.1934, 3f (ANNO)
F.BA.II/8: Des Menschen Leben wurzelt in der Arbeit. Manuskript, ms, o.J., 5 Bl.
F.BA.II/9: Vorstadt. (Theaterstück.) Manuskript, ms, o.J., 26 Bl.
F.BA.II/10: Rossmonolog. Manuskript, ms, o.J., 1 Bl.
F.BA.II/11: I rauch’ mei Pfeiferl. Manuskript, ms, o.J., 2 Bl.
F.BA.II/12: Festspielwochen. (Ballade.) Manuskript, ms,o.J., 3 Bl.
F.BA.II/13: Der Dichter und der Pepihacker. (Satirische Kurzgeschichte über einen Dichter und einen Pferdefleischhauer.) ms, o.J., 3 Bl., großformatig!
F.BA.II/14: Kultur-tschick. (Skizze des österreichischen Lyrikers als „Tschickarretierer“.) Manuskript, ms, o.J., 2 Bl. [Blatt2]
F.BA.II/15: Sinfonie der Arbeit: Vorwort von F.B.. Erster Satz: Kampf um die Arbeit. Zweiter Satz: Lied von der Fabrik. Dritter Satz: Der Arbeiter und seine Welt. Der vierte Satz: Hymnus an die Arbeit. In: Arbeiter-Woche, 23.5.1936, 10f , großformatig!
F.BA.II/16: Österreichische Menschen. Gedichte. Ein Zyklus. Reihold Verlag, Wien 1933
F.BA.II/17: Was ich alles sah. Reihold Verlag, Wien 1936
F.BA.II/18: Große Menschen. Gedichte. Titan-Verlag, Wien o.J. (1936) . Eingelegt: Blatt mit Gedichten von Fritz Bartl [Blatt2] >> Bibliothek Sammlung Exenberger
F.BA.II/19: Lied von der Brücke. Ein kleines Spiel, verfasst anlässlich der Eröffnung der Reichsbrücke (am 10.10.1937) und von 200 Arbeitern aufgeführt. Am gleichen Abend brachte die RAVAG eine Schallplattenübertragung dieser Aufführung. In: Der Gastgewerbegehilfe. Fachbeilage der Gewerkschaft der Arbeiter im Hotel- Gast – und Kaffeehausgewerbe. Beilage zum Gewerkschafter. Folge 11.11.1937
F.BA.II/20: Freudenau 1943. Ein wienerisches Epos in Spielszenen. Rido-Verlag, Wien 1945. >> Bibliothek Sammlung Exenberger
F.BA.II/21: Wurstelprater. Ein wienerisches Epos. Titan Verlag, Wien 1946
F.BA.II/22: Jean und Jeanerl. In: Arbeiter-Zeitung, Beilage, 5.7.1949, 5 (AZ-Archiv)
F.BA.II/23: Drunt in Währing. In: Arbeiter-Zeitung, Beilage, 29.7.1949, 5 (AZ-Archiv)
F.BA.II/24: Der Essigmann. In: Arbeiter-Zeitung, Beilage, 6.8.1949, 5 (AZ-Archiv)
F.BA.II/25: Von Ganghofer bis Marischka. Ein Kellner erzählt von Schauspielern und anderen Persönlichkeiten. In: Der Abend, 3.2.1950, Kopie, 2 Bl.
F.BA.II/26: Aus meinem Notizbuch. In: Der neue Vorwärts, 8.4.1951
Mundartdichtungen: Manuskripte, hs, o.J.:
F.BA.II/27: Der große Pollak. Chefredakteur der Arbeiter-Zeitung. 3 Bl.
F.BA.II/28: I war amol … Eine Selbstbiographie mit Einschluß des Herrn Schier. 5 Bl.
F.BA.II/29: Was mir das Leb’n erzählt … 1 Bl.
Tschecherln. 1 Bl.
Hundstag. 1 Bl.
Klaner Rentner. 1 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Der richtige Mann. Oder: Ich studiere eine bebilderte Wahlzeitung. Personen treten auf und ab. 3 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Ein Diolog, der sich gewaschen hat. 1 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Moderne Alltagssinfonie. 2 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. A klans Vergnüg’n. 1 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Wien stirbt net aus. 1 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. ’S Volk steht Spalier. 1 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. A schön’s Graberl. 1 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Freuden des Volkes. 1 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Alte Gasthäuser. 1 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Was soll i schreib’n? 1 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. A schöne Leich. 3 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. An’s Kreuz die Wahrheit und das Recht. 6 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. A Staat muaß sei. 2 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Dialog zwischen einem Bundespräsidentschaftskandidaten und einem kleinen Wienermäderl. 6 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Der Generaldirektor. Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner. 15 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Oder: Zirkus über Zirkus. Dialog zwischen einem Verputz(????)minister und einem französischen Zirkusstar. 4 Bl.
Improvisationen über österreichische Verhältnisse. Der letzte Virginiaraucher. Dialoge aus dem Stegreif. 5 Bl.
F.BA.III: Dokumentation:
Kurzbiographien in:
Adolf Schärf (Hg.): Zeitbilder. Sozialistische Beiträge zur Dichtung der Gegenwart. Dritte Folge. Zusammengestellt von Fritz Kurz. Verlag der Wiener Volksbuchhandlung, Wien o.J. (1955/56) ????
Hans Giebitsch, Gustav Gugitz: Bio-Biographisches Literaturlexikon Österreichs. Verlag Hollinek, Wien 1964
Evelyne Polt-Heinzl: Thema Arbeitslosigkeit. Eine Untersuchung zum Feuilleton sodialdemokratischer Zeitungen und Zeitschriften 1927-1934. Dissertation, Wien 1986
UE-HIST - Übung zum Praxisfeld Historische Kommunikationsforschung „Antifaschistische PublizistInnen der Ersten Republik: die Vereinigung Sozialistischer Schriftsteller“
Bei Fragen kontaktieren Sie bitte Alexander Emanuely (emanuely[a]theodorkramer.at)