Dr. Richard Wagner
Richard Robert Wagner
Sohn des Kaufmannes Moriz Wagner und seiner Frau Gold Gisela, geb. Ratzenschacher. Richard Wagner, obwohl mittellos, studierte Staatswissenschaften und Literatur, er schloss sein Studium mit dem Doktorat ab. Im Ersten Weltkrieg bracht er es zum Oberleutnant der Reserve. Nach Kriegsende wurde er Julius Deutsch, dem Staatssekretär für Heerwesen, als Sekretär zugeteilt.
1920 trat er aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus. 1923 verließ er den Staatsdienst und ging nach Berlin, wo er freiberuflich tätig war. Zwei Jahre später kehrte Wagner nach Wien zurück. Er wurde Redakteur des Aufstieg, der Zeitschrift der Gewerkschaft der Bekleidungsarbeiter. Zugleich unterrichtete er an der Wiener Gewerkschaftsschule, an Volkshochschulen, Partei- und Jugendschulen und in literarischen Fachgruppen. Wagner veröffentlichte außerdem Beiträge in etlichen Zeitungen und Zeitschriften: Arbeiter-Zeitung, Der Kampf, Bildungsarbeit. Blätter für sozialistisches Bildungswesen, Der freie Soldat, Arbeit und Wirtschaft, Der Sozialdemokrat. Sozialdemokratische Monatsschrift. Gemeinsam mit Käthe Leichter und Eduard Straas war er Mitarbeiter am 2. Band der „Geschichte der österreichischen Gewerkschaftsbewegung“ von Julius Deutsch: „Im Weltkrieg und in der Nachkriegszeit“, erschienen 1933.
Er schrieb auch Lyrik und Prosa. Seine Jugendgedichte aus dem Jahr 1908 und das Schauspiel „Fieber“, entstanden im März und April 1939, wurden als Manuskripte nach dem Zweiten Weltkrieg von Wagner Jugendfreund Emmerich Sedminek an Emma Mayerhofer übergeben. Es gelang allerdings nicht, das Schauspiel zur Aufführung zu bringen. 1933 schloss er sich der „Vereinigung sozialistischer Schriftsteller“ an. 1934 verlor er seine Anstellung bei der Gewerkschaftszeitung. Dank Viktor Matejka, dem Bildungssekretär der gleichgeschalteten Wiener Arbeiterkammer, konnte er weiterhin gelegentlich an Volkshochschulen Seminare für Literatur abhalten. Aus seinem „Verzeichnis über das Vermögen von Juden“ vom 12.7.1938 geht hervor, dass er an seine von ihm getrennt lebende Ehefrau Bertha Wagner Alimente zahlte. Er wohnte im 20. Bezirk, Wallensteinstraße 4.
Im November 1938 flüchtete er über Graz nach Jugoslawien und schloss sich der Partisanenbewegung an. Er stand in Verbindung mit dem Schauspieler Camil Taussig (Paul Tyndall), von dem die Nachricht stammt, dass Wagner 1941 auf der Insel Arbe als Führer der dortigen Partisanen, der einen Rettungstransport für Alte, Kinder und Flüchtlinge organisierte, bei der Bombardierung einer Hafenanlage den Tod fand.
Sein letztes Buch, der Roman „Robert Owen. Lebensroman eines Menschengläubigen“ wurde 1942 nach seinem Tod veröffentlicht.
R.WA.I: Foto:
R.WA.I/1: Aufnahme 1913 (Porträt)
R.WA.II: Dokumente:
R.WA.II/1: „Ein Buch über die Glocknerstraße.“ In: Das kleine Blatt, 28.7.1935, 15. Rezension des Romans von R.W.
R.WA.II/2: Verzeichnis über das Vermögen von Juden nach dem Stand vom 27.4.1938. Nr. 25825. 12.7.1938, 4 Bl., Kopie
R.WA.II/3: Emma Mayerhofer: Dr. Richard Wagner. Manuskript, 1 Bl, von der Verfasserin unterzeichnet und datiert mit 21.3.1977
R.WA.II/4: Theodor Hirschhorn und Elli Steinberger Hirschhorn: Erinnerungen an Dr. Richard Wagner. Manuskript, 3 Bl., Florida, 5.4.1994
R.WA.II/5: Notizen von Herbert Exenberger
R.WA.II/6: Meldedaten. MA 8 (25.5.1993)
R.WA.III: Beiträge:
R.WA.III/1:„Die Wiener Gewerkschaftsschule“ In: Arbeiter-Zeitung, 11.6.1933, 9 (ANNO)
R.WA.III/2: „Unsere Volkshochschulen im Windersemester“ In: Arbeiter-Zeitung, 24.9.1933, 7 (ANNO)
R.WA.IV: Literatur / Dokumentation:
R.WA.IV/1: Richard Robert Wagner. In: Spuren und Überbleibsel Nr. 36, Januar 2000
Veröffentlichungen in Zwischenwelt
Richard Wagner: Der Klassenkampf um den Menschen (1927) (Zwischenwelt 4/2014)
Bei Fragen kontaktieren Sie bitte Alexander Emanuely (emanuely[a]theodorkramer.at)