Erscheint demnächst
Richard Weihs, Reinhold Eckfeld, Franz Hoellering, Michael Desser, Regina Hilber, Marie Tidl, Georg Tidl, Sarita Jenamani, Melitta Urbancic.
Richard Weihs
Zertrümmerte Erinnerung am Semmering
Teil 1.: Eine österreichisch-jüdische Geschichte.
ISBN 978-3-903522-22-0
Viele Jahre lang hat der Autor, Musiker und Kabarettist Richard Weihs am Buch über die Geschichte seiner jüdischen Familie gearbeitet. Diese erstreckt sich über vier Generationen und zeichnet ein bewegtes und bewegendes Bild von mehr als hundert Jahren österreichischer Zeitgeschichte. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Umgang mit der jüdischen Bevölkerung – daher auch der Untertitel „Eine österreichisch-jüdische Geschichte“.
Eine wichtige Figur ist die Großtante des Autors, Henriette Weiss, die in Breitenstein am Semmering ein berühmtes Sanatorium betrieb. Als Initiatorin und Leiterin mehrerer anderer Heilstätten und sozialer Einrichtungen war sie eine bekannte Persönlichkeit der I. Republik.
Der Vater des Autors war eines der wenigen Familienmitglieder, die nach dem Ende der NS-Schreckensherrschaft nach Österreich zurückkehrten. Dies musste er bitter büßen: Er ging durch ein Komplott der ehemaligen Ariseure seiner Fabrik verlustig und war jahrelang inhaftiert. Außerdem kassierte der österreichische Staat entschädigungslos seine wertvollen Erdöl-Schürflizenzen.
Im letzten Teil des Buches schildert Richard Weihs den steinigen Weg zur Restaurierung der kleinen Villa beim Breitensteiner Sanatorium, dessen riesige Ruine er auf eigene Kosten abreissen lassen musste. Es gelang ihm aber die Errichtung einer Gedenkstätte durchzusetzen und auch die Umbenennung einer nach einem NS-Verbrecher benannten Straße am Semmering.
Reinhold Eckfelds Bericht
Niedergeschrieben in den australischen Internierungslagern Hay und Tatura 1940/41
Herausgegeben von Martin Krist
ISBN 978-3-903522-24-4
Reinhold Eckfeld war einer von 104 jüdischen und für die Nationalsozialisten als jüdisch geltenden Schüler eines Wiener Gymnasiums, der 1938 vom Unterricht ausgeschlossen wurde. Es folgten Monate der weiteren Demütigungen und Einschränkungen in seinem Leben, bis er während der Novemberpogrome auch verhaftet und misshandelt wurde.
Auf der Flucht, die ihn nach Australien brachte, schrieb er 1940 nieder, was er in Wien erlebt hat.
Reinhold Eckfeld gelang es in seinem einzigartigen Bericht, das hilflose Ausgeliefertsein, die vollkommene Entrechtung, die in der Nacht und des Tages des Novemberpogroms herrschte, in Worte zu fassen. Was diesen Bericht so wertvoll macht, ist Reinhold Eckfelds genaue Beobachtung und schriftliche Festlegung von Begegnungen mit nationalsozialistischen Beamten, den Schikanen bei der Beschaffung aller Dokumente und Formulare, die für eine Emigration notwendig waren, und die exakte Schilderung von Gesprächen in den Schlangen vor den Schaltern, die die Verzweiflung der dort Wartenden widerspiegeln. Er erwähnt aber auch die kleinen Überbleibsel von Unentschiedenheit im Verhalten derer, die ihn oder seine Angehörigen kannten und noch zwischen Opportunismus und schlechtem Gewissen – oder zwischen Hass, Teilnahmslosigkeit und Scham – zu schwanken schienen.
Dass alle Beamten, alle Polizisten und SS-Männer, die diese Menschen quälten, Österreicher waren, zeigt, wie brüchig der nach 1945 vom offiziellen Österreich lange vertretene Mythos von Österreich als erstem Opfer der nationalsozialistischen Aggression ist bzw. war.
Dieses Buch ist eine erweiterte und ergänzte Ausgabe des schon lange vergriffenen 2002 im Verlag Turia+Kant erschienen Bändchens „Letzte Monate in Wien. Aufzeichnungen aus dem australischen Internierungslager 1940/41“.
Franz Hoellering
Die Verteidiger
Roman
ISBN 978-3-903522-23-7
Die Handlung spielt im Februar 34. Eine Frau wird von zwei Männern begehrt, von denen einer ein Konservativer und der andere ein Arbeiter ist. Der Arbeiter kommt bei den Kämpfen ums Leben. Doch gibt die Dreiecksbeziehung nur den Rahmen für eine genaue literarische Studie der Gesellschaft in der Zeit des österreichischen Bürgerkrieges.
1940 erschien in englischer Übersetzung sein Roman „The Defenders“ (Übers. von Ludwig Lewisohn) in den USA. „Die Verteidiger“ erschien schließlich 1947 im Europa-Verlag.
Michael Desser: Der Rote Ariadnefaden. Roman.
In „Der rote Ariadnefaden“ folgt der Autor Michael Desser den historischen Verknüpfungen zwischen Lateinamerika und Europa. In drei ineinander verschachtelten Handlungssträngen zeichnet der Roman Lateinamerika als Ort der Utopie und der Widersprüche, von Magie und Gewalt.
Regina Hilber
Am Rande. Zwischenaufnahmen aus der Mitte Europas
Essays
ISBN 978-3-903522-19-0
Der Essayband Am Rande versteht sich als essayistische, topographische Auseinandersetzung mit mehreren Randregionen Europas (Westukraine, Ostdeutschland, Armenien, Slowenien, Italien, . . . ) sowie dem Versuch, diese gesellschaftspolitisch wie kulturpolitisch abzubilden, gesellschaftsrelevante Strukturen im Gestern wie im Heute auszuloten und persönliche Wahrnehmungen genauer auf den Prüfstein zu legen.
Marie Tidl, Georg Tidl: Über "Kinderrepubliken". Mit der Erzählung "Elf und ein Bub" von Marie Tidl
Ein großes Thema der Nachkriegsjahre des Zweiten Weltkriegs war die Resozialisierung verwahrloster und verwaister Kinder und Jugendlicher, ein Thema, das heute nahezu in Vergessenheit geraten ist. Doch zeigen sich daran grundlegende Fragen und Probleme des Wiederaufbaus einer Gesellschaft in moralischen Trümmern, schlimmer noch als die, die durch Kriegshandlungen verursacht wurden.
Sarita Jenamani: Stillschweigend. Ein Gedichtband über das Leben im Exil und den Verlust der Sprache
Herausforderungen und Verluste prägen das Leben im Exil. Insbesondere der Verlust der Sprache kann eine schmerzhafte Entwurzelung bedeuten. Der Gedichtband verleiht diesen komplexen Themen eine Stimme und setzt sich mit dem Leben im Exil und dem Verlust der Sprache auseinander. Die Gefühle, die Erlebnisse und die Suche nach Identität von Exilanten werden aufgegriffen und gleichzeitig werden die Auswirkungen des Sprachverlusts beleuchtet.
Astrid Nischkauer (Hg.): Melitta Urbancic. Sammelband. Lyrik und Prosa
Vereinzelt veröffentlichte Beiträge Melitta Urbancic sollen gesammelt in einem Band erscheinen, ergänzt um weitere unveröffentlichte Beiträge aus dem Nachlass, wie auch um bereits zu Lebzeiten Melitta Urbancics publizierte Artikel aus diversen Zeitschriften. Damit soll die Vielfältigkeit und das breite Interesse Melitta Urbancics aufgezeigt werden.
Irene Goldin Spiegel: Gegen den Faschismus kämpfen. Spanien und Frankreich 1937-1947. Erinnerungen. (Reihe: anders erinnern)
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