Konstantin Kaiser: Editorial. Der Februar 1934 in der Perspektive Kurt Bauers
Eine erstaunlich wohlwollende Aufnahme fand das schmale Buch des Zeithistorikers Kurt Bauer "Der Februaraufstand 1934", pünktlich erschienen zum 85. Jahrestag der Ereignisse. Der Autor möchte Fakten von Mythen endlich trennen und die Ereignisse "nüchtern und ohne parteipolitische, ideologische Verbrämung" darstellen. Allein dieser Anspruch, unparteilich und frei von Ideologie zu sein, bedürfte einer kritischen Bestimmung des eigenen Standpunktes; es genügt nicht, den Abstand der damaligen Bürgerkriegsparteien zu heute geläufigen Vorstellungen von Demokratie und Menschenrechten zu vermessen und dabei die Kleinigkeit zu übersehen, daß diese heute geläufigen Vorstellungen vielfach von denen erkämpft und formuliert wurden, die in der politischen und bewaffneten Auseinandersetzung mit dem Faschismus in Österreich und Spanien zunächst unterlagen. (Weiterlesen => ZWISCHENWELT 1-2/2019)