Du holde Kunst
Gedichte von Theodor Kramer
"Für die, die ohne Stimme sind" - Cornelius Obonya liest Gedichte von Theodor Kramer. Gestaltung: Gudrun Hamböck und Stefanie Maderthaner.
Wenn Theodor Kramers Gedicht sich an "die, die ohne Stimme sind" wendet, dann ist nicht eine zum Objekt anonymisierte Masse, sondern es sind die einzelnen Subjekte gemeint. Individuelle Züge tragen auch die in den Gedichten auftauchenden Gestalten, die niemals zu Typen verflacht werden. Theodor Kramers Lyrik ist musikalisch, formal schlicht, innig und sinnlich, sie kennt weder Ironie noch Sentimentalität. Ihre ländlichen und urbanen Landschaften, die Arbeits- und Lebenswelten der kleinen Leute - Letztere festgehalten in einzigartigen Rollengedichten - besitzen eine zeitlose Gegenwärtigkeit, die sich aus einer dem Einzelnen als dem Besonderen zugewandten Humanität speist. Dieses entlang einer von Krieg, Verfolgung, Armut und Emigration geprägten Biografie entstandene, lyrische Erzählen wurde von der Rechten gehasst und von der Linken teilweise missverstanden. Wenn man sich lange in Kramer-Gedichten versenkt, habe man "am Ende das Gefühl, einen ausgedehnten österreichischen Roman gelesen zu haben", schrieb Ruth Klüger in ihrer Rede zum Theodor Kramer Preis 2011.
Zur Sendung: oe1.orf.at
In dieser Sendung werdenGedichte von Theodor Kramer aus Theodor Kramer, Ausgewählte Gedichte. Hrsg. v. Karl Müller und Peter Roessler. Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2018 vorgestellt.
"Für die, die ohne Stimme sind."
"Der Bettgeher"
"Wer zum Branntweiner kommt"
"Kleines Café an der Lände"
"Wenn im Werk sich zwei gut sind."
"Lied am Rand"
"Nach einem Wandertag"
"Von den ersten Fahrrädern im Marchfeld"
"Früher"
"Vom Nicht-Beigeben"
"Vom Nicht-Vergessen"