Theodor Feldmann
Theodor Feldmann war als Prokurist einer großen Textilfirma (Wollwaren Verkaufs A.G, 1. Bezirk, Franz-Josefs-Kai 51) erfolgreich tätig. Seine Leidenschaft galt der Literatur und dem Theater.
Verheiratet mit Anna, geb. Peikert.
1926 wurde Theodor Feldmann Nachfolger von Josef Luitpold Stern als Leiter der literarischen Fachgruppe der Volkshochschule Ottakring. Er baute die bereits umfangreiche Spezialbücherei der literarischen Fachgruppe noch erheblich aus. Der Schriftsteller Ernst Waldinger berichtet 1966 in seinen „Erinnerungen an Theo Feldmann“ (siehe: Th.FE.V/2), dass dieser fast alle namhaften Schriftsteller, Künstler und Schauspieler kannte und es verstand, seinen ZuhörerInnen auf unterhaltsame Weise sein Wissen zu vermitteln. Er hielt zahlreiche Vorträge, die im Radio, der „Ravag“ zu hören waren. 1933 z.B. leitete er in der „Ravag“ die erste Vorlesung von Ernst Waldinger ein. Für eine Reihe von Zeitschriften und Zeitungen schrieb er Kritiken und Artikel, u.a. über Alexander von Villers, Georg Heym und Ernst Barlach.
In den 1930er Jahren lebte Theodor Feldmann im 18. Bezirk, Gentzgasse 79.
Als "rassisch" Verfolgtem gelang ihm mit Hilfe der „American Guild for German Cultural Freedom“ vermutlich 1939 die Flucht und die Einreise in die Vereinigten Staaten, wohin ihm auch seine Frau folgte. In New York wurde er Buchhändler und Antiquar (Theo Feldman Books, 609 West 114th St., New York). In einer Zeit, in der die USA vom deutschen Buchmarkt abgeschlossen waren, bzw. das nationalsozialistische Deutschland wenig an literarischem Wert aufzuweisen hatte, erlangte der antiquarische Buchhandel eine entsprechende Bedeutung. Dies galt besonders für Schulen und Universitäten. Ernst Waldinger beschreibt in seinen Erinnerungen an Theo Feldmann, dass fast jeder Literaturhistoriker in den USA Feldmann kannte und sein umfangreiches Wissen zu schätzen und auch zu nutzen wusste.
Anm.: Zu Leben und Werk von Theodor Feldmann befinden sich nur wenige Unterlagen und Hinweise im Archiv Exenberger.
Th.FE.I: Dokumente:
Th.FE.I/1: „Bericht des Vereines ‚Volksheim’ in Wien“ über seine Tätigkeit vom 1.10.1924 bis zum 30.9.1915. Wien 1926. Mit Theo Feldmann als Obmann. Kopie
Th.FE.I/2: „Bericht der Volkshochschule Wien Volksheim über ihre Tätigkeit“ vom 1.10.1925 bis zum 30.9.1926. Wien 1927. Mit Theo Feldmann als Obmann. Kopie
Th.FE.I/3: „Bericht der Volkshochschule Wien Volksheim über ihre Tätigkeit“ vom 1.10.1926 bis zum 30.9.1927. Wien 1928. Mit Theo Feldmann als Obmann. Kopie
Th.FE.I/4: „Bericht der Volkshochschule Wien Volksheim über ihre Tätigkeit“ vom 1.10.1927 bis zum 30.9.1928. Wien 1929. Mit Theo Feldmann als Obmann. Kopie
Th.FE.I/5: „Bericht der Volkshochschule Wien Volksheim über ihre Tätigkeit“ vom 1.10.1928 bis zum 30.9.1929. Wien 1930. In diesem Zeitraum hat Theo Feldmann 2 Vorträge gehalten: „Das neue Burgtheater, 1888 – 1928, mit Lichtbildern.“ Und die Einführung zu „Sonka: Eigene Dichtungen“. Kopie
Th.FE.I/6: „Ernst Barlach (Mit Lichtbildern).“ Ankündigung der Volkshochschule Ottakring zu einem Vortrag von Theo Feldmann am 29.4.1932. In: Mitteilungen der Volkshochschule Wien Volksheim. 4. Jg., Nr.13, 11.4.1932, Kopie
Th.FE.I/7: „Eichendorff (zum 75. Todestag).“ Ankündigung der Fachgruppe für Literatur der Volkshochschule Ottakring zu einem Vortrag von Theo Feldmann am 2.2.1932. In: Mitteilungen der Volkshochschule Wien Volksheim. 5. Jg., Nr. 5, 28.11.1932, Kopie
Th.FE.I/8: „Theo Feldmann: Über das neue Burgtheater (mit Lichtbildern).“ Ankündigung in: Arbeiter-Zeitung, 20.1.1934, 10
Th.FE.I/9: „Ernst Barlach.“ Ankündigung der Volkshochschule Leopoldstadt eines Vortrags von Theo Feldmann am 9.3.1934. In: Mitteilungen der Volkshochschule Wien Volksheim. 6. Jg., Nr. 11, 26.2.1934, Kopie
Th.FE.I/10: Verzeichnis über das Vermögen von Juden nach dem Stand vom 27.4.1938 des Theodor Feldmann. 15.7.1938, 4 Bl., Kopie
Th.FE.I/11: Brief von Th.F. an die Vermögensverkehrsstelle 7.12.1938, 2 Fassungen, Kopien
Th.FE.I/12: Theo Feldmann. Anlage zu IV/f, 1 Bl, Kopie. Mitteilung, dass sein Dienstverhältnis gekündigt wurde und mit dem 30.9.1938 abläuft.
Th.FE.I/13: Vermögensbekenntnis von Th.F., 23.6.1939, 1 Bl., Kopie
Th.FE.II: Korrespondenz:
Briefe von Rudolf Brunngraber an Theodor Feldmann: 5 Bl., Kopien >> The New York Public Library Rare Books and Manuscript Divsion: Theo Feldmann Papers E 20216:
Th.FE.II/1: Wien, 24.11.1931, ms
Th.FE.II/2: Wien, 2.4.1932, ms
Th.FE.II/3: Wien, 23.12.1932, hs
Th.FE.II/4: Wien, 21.8.1935, ms
Th.FE.II/5: Linz, 9.11.1937, ms
Th.FE.III: Werk / Veröffentlichungen:
Th.FE.III/1: „Zu Georg Büchners Drama ‚Woyzeck’.“ In: Bildungsarbeit 1923, 7
Th.FE.IV: Spurensuche / Korrespondenz Herbert Exenberger:
Th.FE.IV: Brief von Mag. Christian Stifter, Verein zur Geschichte der Volkshochschulen, an Herbert Exenberger, 1.12.1992
Th.FE.IV/2: Recherche: Magistrat der Stadt Wien MA 61 (1994)
Recherche: The New York Public Library – Rare Books an Manuscript Division – Room 319. Fifth Avenue an 42nd Street, New York, N.Y. 10018
Th.FE.V: Literatur / Dokumentation:
Th.FE.V/1: DÖW Exildatenbank: Feldmann, Theodor
Th.FE.V/2: Ernst Waldinger (New York): „Erinnerungen an Theo Feldmann.“ In: Die österreichische Volkshochschule, Nr. 60, März 1966, 10
Th.FE.V/3: Werner Berthold, Brita Eckert, Frank Wende: Deutsche Intellektuelle im Exil. Ihre Akademie und die „American Guild for German Cultural Freedom“. Eine Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Bibliothek, Frankfurt am Main. Katalog: Verlag Saur, München 1993
Externe Verknüpfungen
Theo Feldman papers, Manuscripts and Archives Division, The New York Public Library
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