Oskar Maria Graf
Pseudonym: Oskar Graf-Berg
Oskar Maria Graf wurde als neuntes Kind von Max Graf, Bäckermeister, und seiner Frau, der Bauerntochter Therese, geb. Heimrath, in Berg am Starhemberger See geboren. Er besuchte die Dorfschule in Aufkirchen. 1906, nach dem Tod seines Vaters, erlernte er das Bäckerhandwerk und arbeitete in der Bäckerei, die sein Bruder Max übernommen hatte.
1911 ging Graf nach München, um Schriftsteller zu werden. Er schloss sich KünstlerInnenkreisen an und schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch. Eine Zeitlang, 1912/13 vagabundierte er gemeinsam mit seinem Freund, dem Maler Georg Schrimpf, durch den Tessin und Oberitalien. Zeitweise arbeiteten beide in der Künstler- und Reformer-Kolonie Monte Verità.
Anfang Dezember 1914 wurde Oskar Graf zum Kriegsdienst eingezogen. In dieser Zeit wurde seine erste Erzählung in der Zeitschrift Die freie Straße veröffentlicht. Wegen Befehlsverweigerung sollte er 1916 abgeurteilt werden. Er wurde jedoch in eine Irrenanstalt eingewiesen und schließlich, nach zehntätigem Hungerstreik aus dem Militär entlassen.
Am 26. Mai 1917 heiratete er Karoline Bretting, am 13. Juni 1918 wurde ihre Tochter Annemarie geboren. Die Ehe scheiterte, die Tochter wurde von Grafs Mutter aufgezogen, dennoch erfolgte die Scheidung offiziell erst 1944.
Anfang 1919 wurde Oskar Maria Graf wegen seiner Teilnahme am Munitionsarbeiterstreik kurzfristig inhaftiert, noch im selben Jahr wurde er wegen der Teilnahme an den revolutionären Bewegungen in München erneut verhaftet. In diesem Jahr begann auch seine Lebensgemeinschaft mit Mirjam Sachs, die beiden heirateten am 2.10.1944.
Ab 1920 war Graf Dramaturg am Arbeitertheater „Die Neue Bühne“. Mit seinem autobiographischen Buch „Wir sind Gefangene“ gelang ihm der literarische Durchbruch, sodass er als freischaffender Schriftsteller leben konnte.
Am 17. Februar 1933 fuhr er zu einer Vortragreihe nach Wien. Dies war der Beginn seines Exils. Ein Jahr später wurden seine Bücher in einer eigens für ihn angesetzten Bücherverbrennung im Innenhof der Münchner Universität verbrannt, seine Werke in Deutschland verboten und er selbst aus Deutschland ausgebürgert.
1938 flüchtete Oskar Maria Graf über die Niederlande in die USA. Er lebte in New York und wurde noch im selben Jahr zum Präsidenten der „German-American-Writers“ ernannt. 1942 gründete er mit Wieland Herzfelde und anderen emigrierten SchriftstellerInnen den Aurora-Verlag in New York. Im Dezember 1957 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Am 11. November 1959 starb seine Frau Mirjam.
1962 heiratete er seine dritte Frau Gisela Blauner. Graf erhielt zahlreiche Ehrungen. Er starb im Juni 1967 in New York. Seine Urne wurde ein Jahr später nach München überführt und am Alten Bogenhausener Friedhof beigesetzt.
Siehe auch: http://www.oskarmariagraf.de/biographie-lebensdaten.html
O.M.G.I: Fotos:
6 Fotos, Karrikatur von OMG 1933 (Bil Spira)
O.M.G.II: Dokumente:
24 Ankündigungen von Vortragsabenden und Lesungen mit OMG 1933/34 in der Arbeiter-Zeitung.
Liste von Herbert Exenberger aller Auftritte OMGs in Österreich
Flugzettel mit Ankündigungen von Vorträgen von OMG. [11.6.1933] [20.9.1933] [24.11.1933]
Brief von OMG an Kurt Kersten, 24.5.1943. [Teil 1] [Teil 2] [Teil 3] [Teil 4]
4 Briefe von OMG an Buttinger [Brief 1946], [Brief 1955]
Zeitungs- und Zeitschriftenartikel zu OMG. Biographische Texte. Rezensionen von OMGs Büchern.
O.M.G.III: Dokumente 2:
Zeitschriften- und Zeitungsausschnitte zu O.M.G.. Todesanzeige, Nachrufe, Würdigungen
O.M.G.IV: Werk / Veröffentlichungen:
Wir sind Gefangene. Ein Bekenntnis aus diesem Jahrzehnt. Drei Masken Verlag, München 1933
In der Bibliothek Sammlung Exenberger:
O.M.G.IV/1: Im Winkel des Lebens. Geschichten. Büchergilde Gutenberg, Berlin 1927
O.M.G.IV/2: Wir sind Gefangene. Ein Bekenntnis aus diesem Jahrzehnt. Drei Masken Verlag, München 1927
O.M.G.IV/3: Wunderbare Menschen. Heitere Chronik einer Arbeiterbühne nebst meinen drolligen und traurigen Erlebnissen dortselbst. Verlag J. Engelhorns Nachf., Stuttgart 1927. Mit einer Widmung von O.M.G. vom 9.10.1936
O.M.G.IV/4: Notizbuch des Provinzschriftstellers Oskar Maria Graf. Erlebnisse – Intimitäten – Meinungen. Zinnnen-Verlag, Basel Leipzig Wien 1932. Eingelegt: Brief an Herbert Exenberger
O.M.G.IV/5: Anton Sittinger. Roman. Malik-Verlag, London 1937
O.M.G.IV/6: Unruhe um einen Friedfertigen. Roman. Verlag der Nation, Berlin, o.J. Broschur
O.M.G.IV/7: Unruhe um einen Friedfertigen. Roman. Aurora-Bücherei. Aufbau-Verlag, Berlin 1949. Hardcover. Die Aurora-Bücherei wird herausgegeben von: Ernst Bloch, Bertold Brecht, Ferdinand Bruckner, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, O.M.G., Wieland Herzfelde, Heinrich Mann, Berthold Viertel, Ernst Waldinger
O.M.G.IV/8: Die Erben des Untergangs. Roman einer Zukunft. Nest Verlag, Frankfurt am Main 1959. Eingelegt: Rezension des Buches vom 28.5.1959
O.M.G.IV/9: Gelächter von aussen. Aus meinem Leben. 1918-1933. Verlag Kurt Desch, München 1966
O.M.G.IV/10: Die Flucht ins Mittelmäßige. Ein New Yorker Roman. Süddeutscher Verlag, München 1976
O.M.G.IV/11: Die gezählten Jahre. Roman. Mit einem Nachwort von Jean Améry. Süddeutscher Verlag, München 1976
O.M.G.V: Literatur / Dokumentation:
In der Bibliothek Sammlung Exenberger:
Rolf Recknagel: Ein Bayer in Amerika. Oskar Maria Graf. Leben und Werk. Verlag Klaus Guhl, Berlin 1978
Oskar Maria Graf. Zum 10. Todestag am 28. Juni 1977. Redaktion: Hans Dollinger. Süddeutscher Verlag, München 1977. Broschüre. Eingelegt: Ausstellungskatalog (Heft) zur Ausstellung „Oskar Maria Graf. Bücher, Bilder, Dokumente“ im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien, vom 6. 9. – 15.10 1978. Liste verbotene Literatur der NS-Zeit.
Oskar Maria Graf in seinen Briefen. Hg: Gerhard Bauer, Helmut F. Pfanner. Süddeutscher Verlag, München 1984
Peter Willmitzer: Wir in Bayern. Ein Lesebuch zu Geschichte und Gegenwart. Mit Textzitaten von Oskar Maria Graf: S.49, S.64
Wilfried F. Schoeller: Oskar Maria Graf. Odysse eines Einzelgängers. Texte Bilder Dokumente. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main, Wien 1994
Oskar Maria Graf. Jahrbuch 1993 der Oskar Maria Graf-Gesellschaft. Hg.: Ulrich Dittmann, Hans Dollinger. List Verlag, München – Leipzig 1994
Oskar Maria Graf. 100. Geburtstag. Veranstaltungen Juli 1994 – Januar 1995. Hg.: Oskar Maria Graf-Gesellschaft, Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Heft. Eingelegt: Brief der O.M.G. – Gesellschaft an Herbert Exenberger
Oskar Maria Graf. Jahrbuch 1994/95 der Oskar Maria Graf-Gesellschaft. Die Münchner Vorträge im Graf-Jubiläumsjahr 1994. Hg.: Ulrich Dittmann, Hans Dollinger. List-Verlag, München – Leipzig 1995
Oskar Maria Graf: Ich schwebe von Dingen geschaukelt und lebe mich wund. Ausgewählte Gedichte. Hg.: Thomas Kraft. Mit einem Geleitwort von Karin Kiwus. Jahrbuch 1996 der Oskar Maria Graf-Gesellschaft. List Verlag, München – Leipzig 1996
Oskar Maria Graf. Jahrbuch 1997/98 der Oskar Maria Graf-Gesellschaft. Hg.: Ulrich Rolf Recknagel: Ein Bayer in Amerika. Oskar Maria Graf. Leben und Werk. Verlag Klaus Guhl, Berlin 1978
O.M.G.VI: Spurensuche Exenberger:
Korrespondenz mit der Bayerischen Staatsbibliothek, 1990-1994. Unterlagen zur und Korrepondenz mit der Oskar Maria Graf-Gesellschaft,1993-1999. Korrespondez mit Uwe Baur, Institut für Germanistik, Karl-Franzens-Universität Graz, 1996. Brief von Dr. Dittmann, Institut für deutsche Philologie, Ludwig Maximilians-Universität, München, o.D.
Bei Fragen kontaktieren Sie bitte Alexander Emanuely (emanuely[a]theodorkramer.at)