Für mein Schurlikind
Tagebuch 1940-1944
Herausgegeben und kommentiert von Evelyn Adunka
Die Geschichte vom Tod eines Kindes im Exil: Der zehnjährige Richard Georg Roth ("Schurli") erkrankt in der Zeit des NS-Terrors in Wien an Knochenhautkrebs. Behandelt werden darf das jüdische Kind nur mehr im überfüllten Rothschild-Spital. Die Sorge um das kranke Kind und die verzweifelten Bemühungen um eine Auswanderungsmöglichkeit beherrschen die letzten Monate der Familie in Wien. Den Eltern gelingt es, das kranke Kind nach England zu bringen, wo es nach wenigen Wochen stirbt. In ihrem Schmerz beginnt die Mutter ein Tagebuch zu schreiben.
Sophie Roth (1901-1974), geborene Landau, lebte von 1914 bis 1938 in Wien, zusammen mit ihrem Ehemann Norbert, einem Angestellten und Geschäftsmann, und ihren beiden Söhnen Erwin (geboren 1924) und Richard Georg (genannt Schurli, geboren 1928).
Im Herbst 1938 erkrankte Richard Georg an Leukämie. Er starb im Oktober 1939 in Manchester. Das hier vollständig wiedergegebene Tagebuch beschreibt den dramatischen Kampf um das Leben des Kindes im Wiener Rothschildspital und in Großbritannien, wohin das jüdische Ehepaar im August 1939 flüchtete.
Es erwähnt auch die Zeitereignisse und wird damit zu einem menschlich und historisch besonders tragischen und ergreifenden Dokument.