Theodor Kramer Gesellschaft

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Die drei Schwestern. Selma, Berthe und Gundl, geb. Steinmetz

Frauen im Widerstand 1933–1945

Wie wurden die drei Schwestern Selma, Berthe und Gundl zu Widerstandskämpferinnen? Dieser Frage gehen, neben der Herausgeberin Sonja Frank, die AutorInnen Susanne Bock, Claudia Erdheim, Winfred Garscha, Eva Geber, Heimo Gruber, Heimo Halbrainer, Hans Hautmann (d), Albert Hirl, Claudia Kuretsidis-Haider, Uli Makomaski, Wolfgang Neugebauer, Ruth Steindling und Elfi Stern nach.

 

In den 1930er Jahren erlebten die Steinmetz-Schwestern aus assimiliertem jüdischen Elternhaus in Wien den Antisemitismus in Österreich und die Folgen: Entrechtung, Flucht in verschiedene Länder, Trennung von der Familie, Verlust von Verwandten, Partnern und Freunden. Die jüngste Schwester, Gundl Herrnstadt-Steinmetz, kämpfte zuerst im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco, und später wie die älteren Schwestern, Selma Steinmetz und Berthe Tardos, in der Résistance. Die illustrierte und zum Teil zweisprachige Dokumentation (deutsch und englisch) schließt FreundInnen und ZeitgenossInnen ein.

Die Beschreibung des Existenz- und Überlebenskampfes der Frauen ist ein bedeutendes Zeugnis des historischen und politischen Zeitgeschehens, wurde Widerstand doch meist männlich gedacht; wenn weibliche Widerstandtätigkeit in den Fokus rückte, neigte man dazu, immer die gleichen Namen zu nennen. Es waren jedoch Tausende Frauen, die sich gegen den Faschismus gestellt, ihr Leben riskiert haben. Mit den drei Steinmetz-Schwestern wird auch der Blick auf die Vielen geöffnet.

Die mit Hunderten Bildern illustrierte Dokumentation (Bildlegenden deutsch und englisch) bezieht den Familien-, Freundes und Widerstandskreis mit ein und umfasst auch 26 Ausstellungstafeln.

 

=> Errata bzw. Ergänzungen bis 31. Okt. 2021

 

Frauen und ihre Rolle und Bedeutung im antifaschistischen Widerstand sind bis heute, obwohl in den letzten Jahren hierzu verstärkt publiziert wurde, immer noch ein Forschungsdesiderat. Sonja Frank, Enkelin der österreichischen Widerstandskämpferin Fanni Grossmann, hat mit ihrer Veröffentlichung einen überaus wichtigen und gelungenen Beitrag geleistet, um diese Lücke schließen zu helfen. (…) Dieses Buch ist nicht bloß eine hervorragende Dokumentation und wissenschaftliche Arbeit, sondern liefert einen überaus wichtigen Beitrag für das kollektive linke Gedächtnis.

Stefan Kraus, Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft