Theodor Kramer Gesellschaft

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Zweier Zeugen Mund

Verschollene Manuskripte aus 1938 Wien - Dachau - Buchenwald

Am 17. März 1938 wird der jüdische Sportjournalist Maximilian Reich in Wien verhaftet und am 1. April wird er mit dem sogenannten Prominententransport ins KZ Dachau deportiert: 151 Männer, unter ihnen ehemalige Minister, Richter, zwei spätere Bundeskanzler, jüdische Journalisten, Schriftsteller und Künstler. Wäh rend Maximilian Reich die Torturen in Dachau und dann in Buchenwald überlebt, kämpft seine „arische“ Frau Emilie in Wien um seine Freilassung und um eine Ausreisemöglichkeit.
Die sich ergänzenden Berichte von Max und Emilie Reich sind vermutlich die ersten, die von österreichischen Opfern des Nationalsozialismus verfaßt wurden. Und sie sind, den Blick der Frau und den des Mannes miteinander verschränkend, einzigartig. Henriette Mandl hat die verschollenen Manuskripte ihrer Eltern wiedergefunden. Und der Historiker Wolfgang Neugebauer hat dazu eine kleine Geschichte des ersten Österreichertransports nach Dachau verfaßt.