Sonja Pleßl
Doppelte Vergiftung": Raschismus
Faschismus. Antifaschismus. Ukraine
Der ukrainische Philosoph Vasyl Cherepanyn1, Leiter des Forschungszentrums für visuelle Kultur in Kyjiw, hielt am 25. Oktober in Wien den Vortrag "Der Große Europäische Krieg und die Misere des Internationalismus". Jedes Mal, wenn er außerhalb der Ukraine spricht, fragt er sich, was unbedingt gesagt werden muss, was warten kann, es könnte sein letzter Vortrag gewesen sein. "Ich möchte es nicht einmal aussprechen, diese 'Denazifizierung'. Ich bin wirklich entsetzt, dass dies keinen Aufschrei in der Deutsch sprechenden Welt hervorgerufen hat. Ich glaube, dass das einer der größten Fehler in diesem Krieg ist. Das ist ein großes ideologisches Versagen von "Nie Wieder" oder wie immer man diesen Schein-Frieden nennen soll, an den sich die EU so lange festgehalten hat. Die wichtigste ideologische Manipulation ist, das mit der Niederlage der Nazis verbundene Vokabular zu entnehmen, umzudrehen, und zur Rechtfertigung der eigenen faschistischen Diktatur einzusetzen."2
Am 25. Februar forderte das Simon Wiesenthal Center, "alle diplomatischen Beziehungen mit Moskau zu stoppen". Rabbi Marvin Hier appellierte: "Es darf keine diplomatischen Nettigkeiten mit Russland geben, während seine Truppen unschuldige Ukrainer ermorden, verstümmeln und deportieren."3Hätte nicht ein so gewichtiger Appell des Simon Wiesenthal Center mit einem Funken Demut in die Debatten eingebracht werden müssen?
Putins Regime stürzt den Boden der Erinnerungspolitik um: Widerstand heißt nun Faschismus. Bekenntis zu Demokratie und Nation wird mit Folter und Tod bestraft. Der Holocaust zum Werk der Juden erklärt. Faschismus als Antifaschismus deklariert.
Am 30. November 2022 erhielt der ukrainische Autor Andrej Kurkow den Geschwister Scholl Preis. Die Jury begründet den Preis als Aufruf für dringendes Handeln: "Auch wenn vielen Menschen inzwischen deutlicher geworden ist, dass der 24. Februar 2022 eine tiefe historische und politische Zäsur markiert und dass die zivilisierte Welt eine Mitverantwortung dafür trägt, ob die Zerstörung der Ukraine verhindert wird, so fehlt es nach wie vor vielfach an einem tieferen Verständnis dafür, was in diesem Krieg alles auf dem Spiel steht."4
Am 24.3. findet der russische Journalist Alexej Wenediktow, dessen jüdische Mutter Eleonora Abramovna Dykhovichnaya 1983 mit seiner Schwester nach Amerika emigrierte, vor seiner Wohnungstür in Moskau einen abgeschnittenen blutigen Schweinekopf und diesen Aufkleber auf der Tür: blau-gelbes ukrainisches Staatswappen, darüber quergeschrieben: "Judensau". Auf Deutsch. Wenediktow schrieb daraufhin: "Sie machen aus Russland Nazideutschland."5Der russische Philologe Gassan Gussejnow, der 2019 Russland verließ und die "Freie Universität" mitbegründete, eine Online-Hochschule für Lehrende, Studierende und WissenschaftlerInnen, die aus Russland flüchteten, bezeichnet den traditionellen Antifaschismus als reine Rhetorik in hemmungsloser nationalsozialistischer Ästhetik. "Ein Zeitreisender aus den 1930er Jahren", schreibt Timothy Snyder, "hätte keine Schwierigkeiten, das Putin-Regime als faschistisch zu bezeichnen. Das Symbol Z, die Kundgebungen, die Propaganda, der Krieg als reinigender Gewaltakt und die Massengräber rund um ukrainische Städte machen es sehr deutlich. Der Krieg gegen die Ukraine ist nicht nur eine Rückkehr zum traditionellen faschistischen Schlachtfeld, sondern auch eine Rückkehr zur traditionellen faschistischen Sprache und Praxis. Andere Völker sind dazu da, kolonisiert zu werden."6
"Die faschistische Staatengemeinschacht zeichne sich ab"7, prahlte Alexander Dugin am 7. März 2014, als nach der Besetzung der Krim Gebiete im Donbass unter russische Kontrolle gebracht worden waren. Auf der Website "The Fourth Political Theory. Beyond left and right but against the center" legte er seine "Horizons of our Revolution: From Crimea to Lisbon" dar.8Im selben Monat gab Alexander Prochanow, linke und faschistische Ideen verknüpfender russischer Schriftsteller und Journalist, den ukrainischen Juden die Schuld an der russischen Invasion der Ukraine undam Holocaust.9Kurze Zeit darauf, am 1. Mai 2014, erklärte sich der russische Neonazi Pawel Gubarew im südöstlichen ukrainschen Bezirk Donezk zum "Volksgouverneur." Begründung: Die Ukraine habe nie existiert.
Es ist eine "doppelte Vergiftung" sagt Jossip Zissels, Vorsitzender der jüdischen Gemeinden der Ukraine, und sie heiße "Raschismus".10
"Niemals Wieder", so Cherepanyn bei seinem Vortrag in Wien einen Tag vor dem österreichischen Nationalfeiertag 2022, sei in der EU "fetischisiert worden, sodass alles, was mit militärischen Realitäten zu tun hat, einfach weggeschoben wurde". Denn die europäischen Länder hatten im Voraus akzeptiert - 2014 und vor 2014 -, dass ein anderes europäisches Land besetzt und seine Institutionen zerstört werden konnten. "Nie Wieder" bedeute nichts anderes, als reale Gefahren ins Unvorstellbare, Unbegreifliche zu verrücken. "Wortwörtlich: Was heißt Nie Wieder? Wenn es 'Nie Wieder Krieg' heißt, dann bedeutet es, Krieg wird unvorstellbar - es mag ihn irgendwo geben, aber das Unerträgliche ist irgendwo da drüben, nicht wahr?" Cherepanyn war wie viele derjenigen, die jetzt das intellektuelle Rückgrat des Widerstands bilden, ein bedeutender Aktivist der Revolution der Würde, des Maidan von 2014. Im Westen stieß er auf eine Mauer: Die Warnungen vor Russland seien "übertrieben, paranoid, antirussisch." Mit der Documenta hatte Cherepanyn in den letzten Jahren seine "eigenen Kämpfe", was auch immer er vorschlug, nichts war möglich, ein Neinsager in dieser hybriden Struktur von beinahe unerreichbarer Administration und partizipativer Basis fand sich immer "in dieser Art horizontaler Diktatur." Israel und die Ukraine seien definitiv die Symptomländer, beide auf der Documenta unsichtbar. Um den Krieg gegen die Ukraine hätte sich die Documenta nicht weniger scheren können, dabei hungern Menschen wegen Putin im Süden - wenn man schon diesen Begriff verwenden wolle (Cherepanyn lehnt die Einteilung in Globaler Süden und Globaler Norden entschieden ab). Deutschland habe ein strukturelles Problem mit Antisemitismus, so das Fazit des ukrainischen Philosophen. Und mit realer Friedensstiftung habe der Pazisfismus in Europa, der Gewaltlosigkeit sakralisiert habe, nichts zu tun. Er stehe bloß für die Unfähgkeit, die Situation zu erfassen. Die Revolution der Würde 2014 sei die bisher letzte erfolgreiche demokratische Revolution in Europa gewesen, und die EU sei ihr nicht gerecht worden, lieber seien ihr Menschen gewesen, die auf die EU-Fahne treten als Menschen, die für sie sterben, Gewalt sei in solchen Situationen wie dem Maidan 2014 notwendig gewesen, um sich und alle anderen vor einer schrecklichen Gewaltwelle zu schützen, hier aber fröne man der Passivität, dem Verstecken hinter der Gewaltlosigkeit. Doch die Ukraine habe bewiesen, dass eine Revolution den Staat besser machen kann, dass eine Revolution ein Medikament gegen Autoritarismus sein kann. Der Maidan stehe nicht für sich allein, auf ihn folgte der "Wahl-Maidan" 2019, "der jenen Menschen an die Staatsspitze brachte, der in der Lage war, in einem unvorstellbar kritischen Moment das Land zu stützen." Dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein russisch sprechender Jude ist, sei von enormer Bedeutung. Mit Februar 2022 folgte der "Krieg-Maidan": das Volk und die staatlichen Institutionen nun vereint im Widerstand.11
Timothy Snyder wagt in seiner Vorlesung "The Making of Modern Ukraine. Class 22: Ukrainian Ideas in the 21st Century" die Prognose: Die Ukraine werde das einzige Land der Welt bleiben, in dem ein Jude mit über 70 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt werden kann."12
In seinem Buch "Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin" zeigt Timothy Snyder, wie die Verbrechen des NS-Regimes und der Sowjetunion einander ergänzten, und ändert damit die geläufige Vorstellung vom Holocaust. Ein Buch, das als "unbehaglich" besprochen wurde. Snyder liest in elf Sprachen, darunter Ukrainisch, Jiddisch, Belorussisch, Tschechisch, Slowakisch, Polnisch. Er kritisiert, dass der Großteil der Holocaustgeschichte nur auf deutschen Quellen beruht: "Würde man die Geschichte des Britischen Kolonialreichs schreiben und nur englische Quellen benutzen, würden die Kollegen sofort eingreifen und sagen, dass das ohne mindestens eine der Sprachen der kolonialisierten Völker nicht möglich ist." Das Jüdisch-Historische Institut in Warschau habe die weltweit beste Sammlung von Zeugnissen jüdischer Überlebender überhaupt! Das Bild vom Holocaust beruhe nicht genügend auf den historischen Fakten, sei ästhetisiert, konzentriere sich auf Opfer, mit denen wir uns "einfach identifizieren können, vor allem an bürgerliche, west- und mitteleuropäische Juden, die allerdings eine vergleichsweise kleine Opfergruppe darstellten." Es sei wichtig, den Holocaust nicht als ein "quasi metaphysisches Ereignis außerhalb der Geschichte aufzufassen."13Im Interview "Warum so wütend, Herr Snyder?" in Zeit online 2022 wird Timothy Snyder gefragt: Wie hätte denn aus Ihrer Sicht die richtige Ostpolitik ausgesehen? Antwort Snyder: "Sie wäre nicht von Schuld, sondern von Verantwortung ausgegangen. Dazu hätte gehört, in Moskau frühzeitig zu fragen: Sagt mal, wie geht Ihr eigentlich mit Eurer Vergangenheit um? In Russland gibt es keinerlei Debatten über russische Kollaboration mit den Deutschen. Und natürlich darf man keine öffentliche Diskussion über Stalinismus führen."14
Es ist dieser Timothy Snyder, der die ideologischen Grundlagen dessen, was heute von Rußland Babys, Kindern, Frauen und Männern in der Ukraine angetan wird, zusammengetragen hat. Die erste Auflage von "Der Weg in die Unfreiheit. Russland. Europa. Amerika" erschien 2018. Snyder bezeichnete darin mit "Schizofaschismus" [...] "die wesentliche Praxis der Putinisten, andere als Faschisten zu bezeichnen, während man selbst ein Faschist ist.15Inzwischen setzt sich der Begriff "Raschismus" durch, eine in der Ukraine geprägte Wortkreation aus Land, Absicht, Tat.16Der Raschismus verbindet drei Strömungen des russischen Faschismus: christlichen Totalitarismus von Ivan Iljin, Eurasismus von Lew Gumiljow, eurasische Nazi-Ideologie von Alexander Dugin. Iljin und Dugin orientierten sich an Carl Schmitt und seiner Vision einer Weltpolitik ohne Recht und Staaten. Die eurasische Landmasse sei nach Schmitt ein "Großraum", in dem jeder, der ihn erobert hatte, herrschen konnte. Über Lew Gumiljow hatte seine Mutter, die Dichterin Anna Achmatowa, geschrieben: "Du Sohn und Schrecken mein". Gumiljow war fünf Jahre im Gulag und verarbeitete sein Trauma täterfreundlich: Repression sah er fortan als Quelle der Inspiration. Ein extremes Umfeld erschließe existenzielle biologische Wahrheiten. Gumiljow starb 1992, da war sein Einfluss beträchtlich. Putin zitierte Gumiljow 2012 in seiner wichtigsten Rede. Gumiljow führt jede Nation auf einen Ausbruch kosmischer Energie zurück, mit dem ein tausendjähriger Zyklus eingeleitet werde, der Westen sei schon tot, da das kosmische Ereignis lange her, Russland jung und kraftvoll.
Mit dem Begriff der "Schimäre" schuf Gumiljow eine besondere Variante des Antisemitismus: Juden würden nicht von kosmischen Strahlen leben, sondern von anderen ethnischen Gruppen. Dugin seinerseits schrieb unter dem Pseudonym "Sievers", eine Anlehnung an Wolfram Sievers, den 1947 wegen Kriegsverbrechen hingerichteten deutschen Nationalsozialisten, der für das Sammeln von Skeletten ermordeter Juden bekannt geworden war. Seine antiwestliche Utopie zielt selbst auf die Existenz des Westens, er ist Feind, weil er ist. Alexander Dugin: "Der Westen ist der Ort, wo Luzifer zu Fall kam. Es ist das Zentrum der globalen kapitalistischen Krake", "der Nährboden der verkommenen kulturellen Perversion", es brauche einen "Faschismus", "grenzenlos und rot".17Dugin wurde Stargast in Russlands größtem Fernsehkanal. Sein Genosse Eduard Limonow, mit dem er 1993 die "Nationalbolschewistische Partei Russlands" gründete, schrieb 2017 das Buch "Kiew. Ein Wutbuch." Andrej Kurkow nennt solcherlei "literarische Minen."18Limonow gehörte zu den "Querdenkern", und hatte sich - noch nicht so lange her! - an der Seite des Kriegsverbrechers Radovan Karadic dabei filmen lassen, wie er Sarajewo beschoss.19Putin setzte nach den Wahlfälschungen von 2012 (NB: die Ukraine hatte seit Putins Präsidentschaft fünf Präsidenten) auf das "eurasische" Projekt. Die "Grundlagen der Geopolitik" von Alexander Dugin wurde zur Pflichtlektüre in Militärakademien, der Isborsk-Klub als Denkfabrik der eurasischen" Idee gegründet, der Mönch und Putin-Beichtvater Tichon Schewkunow eines seiner Mitglieder, von ihm, dem Gottesmann, kam die Eingebung, Putin sei die Wiedergeburt von Waldemar, Fürst des Kiewer Rus, der Skandinavier war. Kyjiw zählte mit 40. 000 EinwohnerInnen zu den bedeutendsten Städten im damaligen Europa, Moskau wurde 500 Jahre, St. Petersburg 1000 Jahre nach Kyiw gegründet; tatsächlich finden sich in Kyjiw Bauten aus der Wikingerzeit - zum Beispiel die Sophienkathedrale. Was die Wikinger, auf Slawisch Waräger, zu Putins Behauptung sagten, die Kiewer Rus sei sein Erbe?)
Aktivster Mitarbeiter im Isborsk-Klub: Der faschistische Romancier Alexander Prochanow, Gründer des Klubs, er verbreitete die Lüge, dass Europa Russland töte, denn "Nicht wir haben uns mit AIDS angesteckt, die Europäer haben uns mit voller Absicht angesteckt", das Hauptproblem seien die Juden, sie "vereinigen die Menschheit, um die Menschheit in den Verbrennungsofen der liberalen Ordnung zu werfen, die jetzt eine Katastrophe erleidet." Das sagte er 2012, nachdem die Ukraine und die EU ein Assoziierungsabkommen paraphiert hatten. Das "Weltjudentum" habe die Ideen zur Versklavung seines Heimatlandes erfunden, der Holocaust sei ihre Schuld gewesen, das einzige Bollwerk gegen die internationale jüdische Verschwörung sei ein russischer Erlöser, der Eurasismus sei Russlands messianische Mission, um die Menschheit zu retten, und müsse die ganze Welt umfassen. Im Prinzip sind das alles Wiederholungen von Ivan Iljin, jenem Philosophen, der überzeugt war, dass der Westen dekadent sei und Russland den Kommunismus aufgebürdet habe, eines Tages werde Russland sich selbst und andere durch den christlichen Faschismus befreien. Iljins ganzes Denken richtete sich gegen Fakten: "... die Welt der empirischen Existenz", das ließe sich "theologisch nicht rechtfertigen." Iljin sprach von den "Ukrainern" - in Anführungszeichen -, wer sie ohne Anführungszeichen schrieb, der offenbarte sich als Feind Russlands.
Es gäbe keine eigenständige Existenz außerhalb des russischen Gebildes, das er als Organismus verstand. "Kein anderer Denker des 20. Jahrhunderts", schreibt Snyder, "ist im 21. Jahrhundert in so großem Ausmaß rehabilitiert worden, keiner bekam so großen Einfluss auf die Weltpolitik."
2010 (!) berief sich Putin auf Iljins Thesen, um der eigenen Bevölkerung darzulegen, warum Russland die EU schwächen und in die Ukraine einmarschieren müsse. Anfang 2014, zwei Monate vor der Besetzung der Krim, erhielten alle Mitglieder der Regierungspartei und alle Angestellten im öffentlichen Dienst vom Kreml eine Auswahl von Iljins politischen Schriften. Für Iljin gab es, wiewohl Christ, keinen Nächsten, Gott bedeute den ununterbrochenen Kampf "gegen die Feinde der göttlichen Ordnung auf Erden", "wer sich gegen diesen ritterlichen Kampf gegen den Teufel stellt, ist selbst der Teufel."20(Auch die Mullahs im Iran nennen den Kampf für die Freiheit einen "Kampf gegen Gott".)
Im Oktober 2022 verkündete der Sicherheitsrat der Russländischen Föderation: "Es wird immer dringlicher, die De-Satanisierung der Ukraine auszuführen, oder, wie es der Führer der tschetschenischen Republik, Ramzan Kadyrow, treffender sagt, ihre 'komplette De-Satanisierung'."21
Der ukrainische Schriftsteller Jurij Andruchowytsch, eine der Säulen der ukrainischen Intelligenz, schrieb 1993 in seinem Roman "Moscoviada": "Dann wird unsere letzte und endgültige Auferstehung kommen", beginnt Schwarzstrumpf wieder zu sprechen und übertönt die Welle von Applaus und Enthusiasmus. "Die amputierten Arme und Beine wachsen wieder zu einem Ganzen zusammen. Die Idee der, pfui, Unabhängigkeit erleidet eine globale Niederlage und wird im Bewußtsein der Menschen gleichgesetzt mit Nationalsozialismus oder sogar mit sexueller Perversion."22
Am 2.12.2022 berichtet Elena Volochine in "Besetzte Ukraine: Im Horror von Russlands paralleler Realität" von Kommandanten, die dieses sagen: "Wenn man nett ist, verstehen sie es nicht!" "Das ist ein prostituiertes Land, genau wie ihre Gesellschaft!" "Wenn wir zurückkommen, werden wir genau das machen, was sie für Geld zusammenlügen, um humanitäre Hilfe zu bekommen!" Yann, ein junger Mann, Förster, wird geschlagen und gefoltert, damit er gesteht, ein Nazi zu sein, "Sie sagten wieder und wieder: 'Du bist ein Nazi!', ich sagte: 'Ich bin kein Nazi!' Die Soldaten der russischen Armee halten ihm brennendes Papier zwischen die Beine und verbrennen seine Genitalien.23Am 5.12. berichtet der Generalstaatsanwalt der Ukraine, Andrij Kostin, über systematische Vergewaltigungen durch die russische Armee, betroffen seien alle Altersgruppen und Geschlechter, von den Kindern bis zu den Alten, Russland wolle damit in den besetzten Gebieten den Widerstand brechen. "Häufig finden diese Vergewaltigungen vor den Augen der Angehörigen und Kinder statt." Kostin erzählt von einem fünfjährigen Mädchen: Zuerst wurde die Mutter vergewaltigt, dann das Kind.24Faschistische Weiterentwicklung der sexuellen Gewalt des Islamischen Staates: Sie kann jede und jeden treffen.
2019 beschuldigte Sergej Glasjew, Putins ehemaliger Wirtschaftsberater, den ukrainischen Präsidenten jüdischer Abstammung, Wolodymyr Selenskyj, die russischsprachige Bevölkerung im Osten und Süden der Ukraine durch israelische Juden ersetzen zu wollen.25
In Russland mehren sich seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine antisemitische Äußerungen in Politik und Medien, schreibt die Jüdische Allgemeine am 30.9.2022. Die Putin-nahe Strategic Culture Foundation in Moskau hetzt gegen den französischen Intellektuellen Bernard-Henry Lévy, einen der bedeutendsten Unterstützer der Ukraine seit den Revolutionen: "Dieser 74-jährige französische Staatsbürger, der aus einer Familie algerischer Juden stammt, riecht Blut mit der Nase und fliegt sofort los, um es aufzusaugen - und das für gutes Geld." Die zweitgrößte russische Tageszeitung Moskowski Komsomolez präsentiert Mitte September eine Liste bekannter Juden, die allesamt als "ausländische Agenten" gebrandmarkt sind.26Der korrupte ehemalige putinsche Statthalter-Präsident Dmitri Medvedev wiederum münzt seine Herabwürdigung von Selenskyj auf die Behauptung, dieser habe seine jüdische Identität "verloren", der bekannteste Kreml-Propagandist Wladimir Solovyov wirft Selenskyj vor, doch gar nicht jüdisch zu sein, in Staatsmedien heißt es, Selenskyj verrate seine jüdische Familie und seine Ahnen.27"Wir können nicht Leute unterstützen, die antisemitische Positionen haben", sagte 2012 Putin in einem Gespräch mit Merkel über Russlands bekannteste Feministinnen Pussy Riot.28Der von Putin beklagte "Antisemitismus" von Pussy Riot? Die gleiche Umdrehung wie seine Begründung des Angriffskrieges. Nur kurz davor hatten putintreue Journalisten Pussy Riot nach ihrem Protestsong in der Christus Erlöser Kathedrale ("Heilige Mutter Maria, befreie uns von Putin!") als Teil einer jüdischen Verschwörung zur Zerstörung der Russisch Orthodoxen Kirche präsentiert.29
Wie immer bei der russischen Propaganda darf man es sich aussuchen.
Andrej Kurkow schreibt am 6.3.2022 in "Tagebuch einer Invasion": "Und ich bitte Journalisten, die Ukrainer aus dem Ausland aus anrufen, mit dem Hörer in der rechten und einer Tasse Kaffee in der linken Hand, keine blöden Fragen zu stellen. Die dümmste aller Fragen lautet: 'Sind Sie bereit, für die Ukraine zu sterben?' Natürlich sind die Ukrainer bereit, für die Ukraine zu sterben. Ukrainer sterben jeden Tag für die Ukraine."30Kurkow weiß, dass alle, die ukrainisch schreiben, auf der Erschießungsliste stehen.
Wenn es der russischen Armee gelingt, das Gebiet einzunehmen, in dem sich Kurkow aufhält, wird er gezielt gesucht werden.
Am 29.11.22 berichtet das Börsenblatt, dass der ukrainische Kinderbuchautor Volodymyr Vakulenko unter den 400 Leichen von Izium ist. Seine Eltern hatten ein halbes Jahr nach ihm gesucht. Er lebte in der Region Charkiw, russische Besatzer nahmen ihn fest, verhörten ihn, ließen ihn frei, zwei Tage später wurde er abgeholt. Vakulenko, Jahrgang 1972, war einer derjenigen UkrainerInnen, die der Revolution der Würde 2014 zum Sieg verhalfen. Er war Vater eines autistischen Kindes, der Bub war praktisch immer bei ihm gewesen.
2014: Das größte Kulturzentrum in Donezk befand sich in einer ehemaligen Fabrik für Isoliermaterial mit Adresse "Heller Weg." Im Volksmund wurde die Fabrik als "Izolaya" bezeichnet und so hatten die Kulturschaffenden ihre Plattform "Izolaya" genannt. Der mit der Besetzung ukrainischer Territorien einsetzende russische "separatistische" Terror vertrieb alle, die mit der ukrainischen Nation in Zusammenhang gebracht werden konnten. Der junge Stanislav Aseyev jedoch blieb, seine zwei Großmütter und seine Mutter hingen von ihm ab. Das Leben wurde bald surreal: Die Stadt stand, die Gebäude standen, das Leben verblasste, alle Cafés abends geschlossen, Menschen flüchteten, nach Charkiw, nach Kyjiw. Aseyev begann, um eine letzte Stimme der Ukraine hörbar zu machen, unter Pseudonym zu schreiben, Zeitungen wurden auf ihn aufmerksam. 2017 entführten ihn die "Sicherheitskräfte" der "Volksrepublik Donezk", Anklage: "Extremismus", "Spionage." Dazu zählte, dass Aseyev "Volksrepublik Donezk" unter Anführungszeichen geschrieben hatte. Die ukrainische Nation darf nicht sein, ukrainische Symbole dürfen nicht sein, ukrainische Sprache darf nicht sein, die Geschichte der Ukraine darf nicht sein, Anführungszeichen dürfen nicht sein, aus dem "Anschluss" wird ein Anschluss. 962 Tage Haft, Gefangenenaustausch dank internationaler Aufmerksamkeit (von der österreichischen Regierung kann dieser Druck nicht gekommen sein, ich hörte den Namen zum ersten Mal im Frühjahr 2022.)
In Haft hatte Aseyev zu schreiben begonnen, manchmal sogar Papier erhalten, das ihm häufig, kaum beschrieben, wieder weggenommen wurde, er schrieb auf allem, was er finden konnte: "Ich schrieb, um zu leben und lebte, um zu schreiben. Und um zu zeigen, dass der Ausdruck Konzentrationslager keine Metapher ist." Die Reaktion des Direktors von "Izolaya" - so heißen nun die Folterkeller - Gelächter: "Was weißt Du, was ein KZ ist! Warst Du in einem?" Der Direktor sitzt in seinem Büro, vor ihm mehrere Bildschirme, darauf die simultanen Folterungen mehrerer Gefangener in Direktübertragung.31
Am 4.3.2022 spricht Stanislav Aseyev in "Voices of Ukraine", veröffentlicht vom Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika: "Mein Name ist Stanislav Aseyev. Ich bin Ukrainer. Als die Russen 2014 in mein Haus kamen, war ich 24 Jahre alt und ein völlig anderer Mensch. Die folgenden sechs Jahre spürte ich die Drähte an meinen Fingern, ich wurde mit Wasser übergossen, Elektroschocks durch mich gejagt. [...] All das hat einen klaren und kurzen Namen: Russischer Friede. Und das ist das Erste, was Menschen in Amerika und in Europa wissen müssen: Was Russland ist und was jetzt in der Ukraine passiert."32
Aseyev war mit Elektroschocks gefoltert worden, bis sich die Haut an den Hoden ablöste, sein Nachbar ergraute innerhalb eines Monats, ein anderer konnte eine Woche lang nicht sprechen, seine Stimme war in der Folternacht erloschen, über Selbsttötung dachten alle nach, manche erlagen ihr, Aseyev klammerte sich ans Schreiben. Am 18. April teilt Aseyev in seinem Twitter-Account die Hilferufe von Serhiy Volyna, Kommandant der 36. Marineeinheit: "Ich wende mich an Sie aus dem besetzten Mariupol. Wir brauchen schwere Waffen. Es ist in der Macht der EU und der USA, sie uns zu geben." Antwort von Vladimir@BauerRUS an Aseyev: ein Video mit einem an den Extremitäten geknebelten Schwein, das Schwein ist mit einer ukrainischen Flagge markiert. Das Schwein wird in eine frisch ausgehobene Erdgrube geworfen. Ein anderer User schreibt: By by ukra nazi. Ein dritter: die Armee des Z wird das Problem lösen.33
Timothy Snyder geht in seiner Vorlesung "The Making of Modern Ukraine. Class 1: Ukrainian Questions Posed by Russian Invasion" von Hunderttausenden Getöteten in Mariupol aus.34
Dem ukrainischen Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan wurde 2014 in Charkiw der Schädel eingeschlagen. Zhadan, gebürtig aus Luhansk, hatte sich geweigert, vor den "Befreiern" und "Beschützern" niederzuknien. Timothy Snyder wünscht sich, dass einst - "wenn Serhij Zhadan den Nobelpreis für Literatur bekommt" - seine Rockband bei der Nobelpreisverleihung auftritt.35Zhadan war als junger mehrsprachiger Mann zum Studium nach Charkiw, in die zweitgrößte Stadt der Ukraine, gezogen, hatte in der Ostukraine moderne ukrainische Kultur des 21. Jahrhunderts mitaufgebaut. Heuer erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und hielt eine Rede, über die mir meine ehemalige Russischprofessorin Michaela Liaunigg schrieb: "unglaublich treffend, eine wahre Fundgrube für Selbstreflexion", selbst ihre nach Wien geflüchtete ukrainische Bekannte aus Charkiw sei in diesem "eingefrorenen Fluss", wie es Zhadan beschreibt, gewesen, und sie sehe, wie Zhadans Rede ihrer Bekannten geholfen habe, sich wieder zu regen.36
Am 22. April 2022 schrieb Serhij Zhadan in seinem Tagebuch "Himmel über Charkiw. Nachrichten vom Überleben im Krieg": "Es kommen jetzt viele europäische Medien nach Charkiw, was ganz richtig ist - man darf der Welt nicht erlauben, nicht über diesen Krieg zu sprechen. Russland ist jetzt ein weltweites Problem, daher hat die Welt ganz einfach nicht das Recht, all das, was heute hier, bei uns, geschieht, zu ignorieren."
Und am 6. April um 7:44 Uhr: [...] das Wichtigste, was die Ukrainer heute brauchen, um zu überleben und sie selbst zu bleiben, sind Waffen. Die Russen verüben einen Genozid gegen uns. Sie sind gekommen, um uns zu vernichten. Ihre Taten lassen sich weder politisch noch militärisch rechtfertigen. Sie sind Kriegsverbrecher. Sie werden sich für ihre Verbrechen in jedem Fall verantworten müssen. Aber heute müssen wir uns verteidigen und siegen. Und dafür brauchen wir Waffen. [...] die polnischen Freunde, die damals, 1944, während des Warschauer Aufstands, dasselbe forderten - Waffen. Waffen, die schützen und eine Chance auf die Zukunft eröffnen. Übt Druck auf Eure Regierungen aus. Übt Druck aus auf Eure Politiker, die versuchen werden, von geopolitischer Zweckmäßigkeit und wirtschaftlichen Vorteilen zu reden. Eine Niederlage der Ukraine in diesem Krieg wäre die Niederlage der gesamten zivilisierten Welt. [...] Wir brauchen Waffen!"37
Kurz vor der Befreiung von Cherson durch die ukrainische Armee singt Kirill Stremoussow, zu diesem Zeitpunkt noch Vizechef der von Moskau eingesetzten Verwaltung im südukrainischen Gebiet Cherson, eigene Dichtung: "Ich sehe Berge und Täler, ich sehe Flüsse und Felder, das sind russische Ausdehnungen, das ist meine Heimat. Ich sehe Prag und Warschau, Budapest und Bukarest. Das ist die russische Nation. Wie viele geliebte Plätze finden sich hier! Ich sehe Pagoden in Sri Lanka, ich sehe Korea und China. Wo auch immer mein Panzer fährt, da ist meine geliebte Heimat! Ich sehe den Fluss Amazonas, ich sehe auch Krokodile! Das ist russisches Land, das ist meine Heimat! In der Nähe sind die Pyramiden, der Nil fließt reich an Wasser und wäscht ein russisches Flussufer. Meine Rus, ich bin stolz auf dich! Ich sehe Washington in einem Tal, ich sehe Dallas und Texas! Wie schön ist es, russischen Kvas in Russland zu trinken! Die Sonne geht über Sydney auf, ein Schnabeltier schnuppert in einem Tümpel! Aus einem Lautsprecher ertönt die Hymne. Ich beginne meinen Tag mit der russischen Hymne! Hier sind Inder, sie rauchen Pfeife und bieten sie mir an. - an dieser Stelle sind Hakenkreuzfahnen in Indien zu sehen38- Die ganze Welt liebt Russen in meinem Vaterland!"39
Hätte der aus der Ukraine berichtende Journalist Stefan Schocher nicht beharrlich auf russische Propaganda aufmerksam gemacht und ich daher gewusst, dass es sich nicht um ukrainische Satire handelt, hätte ich losgeprustet. Aber diese absonderliche Propaganda ist kein verbaler Fehltritt, sie reiht sich ein. Kirill Stremoussows ist ein tyischer "Reichsbürger", der ausschließlich dank den Machthabern im Kreml zu politischer Macht kam.
Wessen Geistes Kind er ist, zeigte der Impfgegner und Verschwörungserzähler 2017 in einem Video mit seiner vier Monate alten Tochter: Mit der Ankündigung, so würden Astronauten trainieren, begann er das Baby, das er dabei an einem Arm und an einem Bein festhielt, um sich herum zu schleudern. Das Baby weinte. Das Baby schrie. Der Vater am Ende des Videos: Die Knochen habe er knacken gehört. Das Baby fühle sich "gut."40
Bevor die SoldatInnen der Ukraine die Stadt Cherson befreiten, die einzige Gebietshauptstadt, die die russische Armee hatte einnehmen können und aus der alle41Archive gestohlen worden waren, verstarb Kirill Stremoussow bei einem Autounfall. Laut News Russia war er einer "der aufgewecktesten Repräsentanten" und in den Worten von Michail Raswoschaew, dem von Putin eingesetzten Verwaltungschef von Sevastopol auf der besetzten Krim, "ein wahrer Patriot Russlands", der "nur die Wahrheit sagen"42wollte. Seine Frau ist mit dem sechsten Kind schwanger.
Die Rolle der Frauen in der "Russki Mir" und ihre, die "Russki Mir" verharmlosenden Schwestern im Westen, gilt es noch zu analysieren.
Russlands Armee hat an die drei Millionen Frauen, Kinder und Männer aus der Ukraine verschleppt. Kadyrow lässt Kinder aus den besetzten Gebieten Luhansk und Donezk nach Tschetschenien bringen, zur "Umerziehung" und militärischer Ausbildung. Den ukrainischen Behörden sind die Namen von 11.000 verschwundenen Kindern bekannt, deportiert wurden bis Ende November 2022 eine Viertel Million Kinder.43
Bericht aus der befreiten Stadt Cherson in "Focus": Das Pflegepersonal eines Kinderkrankenhauses entwickelte einen Rettungsplan, der mich an die Erzählungen von Dr. Mankovski über den Widerstand einer Krankenschwester in Charkiw gegen Nazideutschland erinnert: Sie hatte fingierte Atteste über Tuberkuloseerkrankungen erstellt und hatte damit UkrainerInnen vor der Verschleppung ins "Tausendjährige Reich" retten können. Das Kinderkrankenhaus in Cherson, 2022, täuschte Krankheiten der Waisenkinder vor, und konnte sie so vor der Deportation durch Russland bewahren. Zudem versteckten Menschen in der besetzten Stadt Waisenkinder unter Lebensgefahr. Die Besatzung dauerte fast neun Monate. Rund 1000 Kinder hat Russland verschleppt.44Als die ukrainische Armee die Stadt erreichte, empfingen lachende und weinende Menschen die SoldatInnen mit Blumen und baten sie um Autogramme auf ihre blau-gelben Fahnen, die sie wieder aus der Erde gegraben hatten, vor einem Haustor fiel eine Großmutter auf die Knie, weinend-jubelnd schloss sie ihren Enkel in die Arme, einen Soldaten der Ukraine, der mit der Waffe auf sie zugelaufen war.
Österreich: Geht es dich was an?
Timothy Snyder bittet um Hilfe für die Ukraine, denn, anders als Papst Franziskus ist Snyder davon überzeugt, dass sich "Geschichte nicht wiederholt", denn sie hängt von uns ab. Bitte helfen Sie:
https://u24.gov.ua/shahedhunter
Referenzen/Anmerkungen
1Zu Vasyl Cherepanyn: https://www.summeracademy.at/veranstalter/vasyl-cherepanyn/
2The Great European War and the Predicament of Internationalism. Lecture in English Vasyl Cherepanyn, Head of the Visual Culture Research Center, Kyiv Depot Kunst 25.10.2022 https://www.youtube.com/watch?v=7N6VVp54s6A
3https://www.wiesenthal.com/about/news/simon-wiesenthal-center-us-1.html
4https://geschwister-scholl-preis.de/preistraegerinnen/2022/
5https://www.jewishnews.co.uk/leading-russian-putin-critic-targeted-with-severed-pigs-head-and-judensau-sticker/25.3.2022
7Timothy Synder: Der Weg in die Unfreiheit Russland Europa. Amerika Aus dem Englischen übersetzt von Ulla Höber und Werner Roller München: C H Beck 2022, S 153
8http://www.4pt.su/en/content/horizons-our-revolution-crimea-lisbon
10https://www.tagesschau.de/ausland/asien/russland-propaganda-103.htmlDie Methode "Raschismus" (7.4.2022)
12Univeristät Yale, Timothy Snyder: The Making of Modern Ukraine. Class 22 Ukrainian Ideas in the 21st Century, 3.12.2022: https://www.youtube.com/watch?v=yz6MSiGZQCU&list=PLh9mgdi4rNewfxO7LhBoz_1Mx1MaO6sw_&index=22
13"Jedes Menschenleben zählt", Gespräch mit Timothy Snyder von Daniel Schreiber, Cicero https://www.cicero.de/kultur/jedes-menschenleben-zaehlt/42800
14https://www.zeit.de/2022/21/timothy-snyder-ukraine-krieg-deutschland/seite-3
16Fünf Wochen nach Beginn von Russlands Grossangriff veröffentlichte die staatlich kontrollierte russische Nachrichtenagentur RIA Novosti die Anleitung in Aufsatzform: "Was Russland mit der Ukraine tun sollte" des russischen Politologen Timofej Sergejzew, 3.4.2022, darin definieren ganze Passagen auch den Westen als Feind.
18Andrej Kurkow: Tagebuch einer Invasion Für die Soldatinnen und Soldaten der ukrainischen Armee. Aus dem Englischen von Rebecca DeWald Innsbruck-Wien: Haymon 2022, S 289
19https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Weniaminowitsch_Limonow
21Screenshot: Tass: The apparatus of the Security Council of the Russian Federation considers it increasingly urgent to carry out "desatanization" of Ukraine 25.10.2022
22Juri Andruchowytsch: "Moscoviada" Screenshot von Stefan Schocher, der seinen Lieblingsschriftsteller bei dem von Tatjana Maljartschuk kuratierten Literaturfest München Ende November 2022 traf.
23https://www.france24.com/en/tv-shows/reporters/20221202-occupied-ukraine-inside-the-horror-of-russia-s-parallel-reality
24https://de.euronews.com/2022/12/05/russen-setzen-sexuelle-gewalt-als-kriegsmethode-ein-sagt-staatsanwalt-der-ukraine
25Botschaft der USA in Deutschland, 14 Juli 2022: Zur Verunglimpfung der Ukraine greift der Kreml auf Antisemitismus zurück
26https://www.juedische-allgemeine.de/politik/im-zweifel-gegen-die-juden/
27https://www.state.gov/disarming-disinformation/to-vilify-ukraine-the-kremlin-resorts-to-antisemitism/(11.7.2022)
28 Haaretz, 17.11.2012: Putin Provokes Criticism With Pussy Riot anti-Semitism Charge
29Yablokov, I (2019): Anti-Jewish conspiracy theories in Putin's Russia Antisemitism Studies, 3 (2), S 291-316 White Rose Research Online: https://eprints.whiterose.ac.uk/181494/
31https://www.arte.tv/de/videos/108825-000-A/heller-weg/Dokumentation von Iryna Riabenka und Felix Krumme
32 Voices of Ukraine: Stanislav Aseyev U S Department of State, 7.3.22 https://www.youtube.com/watch?v=WQCgddyH-9g. Buchpräsentation im Ukrainian Research Institute an der Universität in Havard, Gespräch mit Stanislav Aseyev und Oleh Kotsyuba, 31 10 2022: https://huri harvard edu/event/aseyev-2022Übersetzung ins Englische unter dem Titel: "The Torture Camp on Paradise Street" von Zenia Tompkins und Nina Murray.
34Universtität Yale, Timothy Snyder: The Making of Modern Ukraine Class 1: Ukrainian Questions Posed by Russian Invasion, 3.9.2022: https://www.youtube.com/watch?v=bJczLlwp-d8
36Snyder 2022:152 Sms von Michaela Liaunigg, 26.10.2022. Mitschnitt der Rede von Serhij Zhadan auf youtube: https://www youtube.com/watch?v=CKao5sjOXFo(31 Minuten), Transkript der Rede sowie der Laudatio von Sasha Salzmann, jeweils in ukrainischer und deutscher Sprache, unter: https://www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de/alle-preistraeger-seit-1950/2020-2029/serhij-zhadan
37Serhij Zhadan: Himmel über Charkiw Nachrichten vom Überleben im Krieg Aus dem Ukrainischen von Juri Durkot, Sabine Stöhr und Claudia Dathe Berlin: Suhrkamp 2022
38Die Frauenrechtlerin Ruchira Gupta, Mitbegründerin von Apne Aaap in Indien ("The Last Girl First"), warnte Konstantin Kaiser und mich bei ihrem Besuch in Wien 2018 vor einem erstarkenden Hindufaschismus, der seine Ideologie unter anderem über Ernährung und Vegetarismus spielt.
39mit englischen Untertiteln auf dem Twitter-Account von Francis Scarr am 18.10.22, Stefan Schocher machte auf seiner Facebook-Seite auf Kirill Stremoussows Propaganda aufmerksam und fragte: "Noch Fragen?"
40www.financialexpress.com: Heartless dad swings his 4-month-old baby ignoring her screams; watch shocking video, 21.9.2017
41Andrej Kurkow, 30.11.2022: https://www.haymonverlag.at/magazin/dankesrede-andrej-kurkow-geschwister-scholl-preis-2022/
42https://news.russia.postsen.com/trends/48878.html; ausführliche, von der russischen Propaganda unbeeinflusste Informationen zu Kirill Stremoussow auf Wikipedia.
43Focus, 7 Dezember: Putins Bluthund Kadyrow stockt seine Kinder-Armee auf und ist „stolz“, Tagesspiegel 17.11.,
44https://war.ukraine.ua/russia-war-crimes/, FB Olena Selenska