Zertrümmerte Erinnerung am Semmering
Band 1: Eine österreichisch-jüdische Geschichte
Der erste Band dieses Geschichts- und Geschichtenbuches behandelt das Schicksal meiner Familie, das sich hier über drei Generationen hinweg erstreckt. Er führt uns immer wieder auf den Semmering, aber auch vom ehemals in Österreichisch-Schlesien gelegenen Bielitz nach Wien, Linz und Wels, sowie – bedingt durch die Flucht vor dem NS-Terror – in die Schweiz, nach Jugoslawien, England und Israel, nach Australien und in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Viele Jahre lang hat der Autor, Musiker und Kabarettist Richard Weihs am Buch über die Geschichte seiner jüdischen Familie gearbeitet. Diese erstreckt sich über vier Generationen und zeichnet ein bewegtes und bewegendes Bild von mehr als hundert Jahren österreichischer Zeitgeschichte. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Umgang mit der jüdischen Bevölkerung – daher auch der Untertitel „Eine österreichisch-jüdische Geschichte“.
Eine wichtige Figur ist die Großtante des Autors, Henriette Weiss, die in Breitenstein am Semmering ein berühmtes Sanatorium betrieb. Als Initiatorin und Leiterin mehrerer anderer Heilstätten und sozialer Einrichtungen war sie eine bekannte Persönlichkeit der I. Republik.
Der Vater des Autors war eines der wenigen Familienmitglieder, die nach dem Ende der NS-Schreckensherrschaft nach Österreich zurückkehrten. Dies musste er bitter büßen: Er ging durch ein Komplott der ehemaligen Ariseure seiner Fabrik verlustig und war jahrelang inhaftiert. Außerdem kassierte der österreichische Staat entschädigungslos seine wertvollen Erdöl-Schürflizenzen.
Im letzten Teil des Buches schildert Richard Weihs den steinigen Weg zur Restaurierung der kleinen Villa beim Breitensteiner Sanatorium, dessen riesige Ruine er auf eigene Kosten abreissen lassen musste. Es gelang ihm aber die Errichtung einer Gedenkstätte durchzusetzen und auch die Umbenennung einer nach einem NS-Verbrecher benannten Straße am Semmering.