Theodor Kramer Gesellschaft

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Warum so und nicht anders

Die Schiffs. Eine Familie wird vorgestellt

Dora Schimanko, mit ihren 78 Jahren trotzdem eine junge Autorin, beschreibt in ihrer spannenden und aufwühlenden Familienchronik gekonnt, manchmal poetisch, sogar amüsant anmutend, dann traurig stimmend Alltagssitutationen zwischen Normalität, Verfolgung und Exil.
„Warum so und nicht anders“ bietet dank seiner literarischen Qualität einen eindringlichen Einblick in jene Zeit, die der Shoah voranging. Es folgen die Jahre der Verfolgung und man erfährt, wie die sechsjährige Dora den Kindertransport nach Großbritannien erlebt. Die Autorin erzählt in den letzten Kapiteln auch über die Zeit nach 1945, über den Tod ihrer Mutter 1980 und über die Briefe, die sie im Nachlass findet und dank denen sie vieles erst erzählen konnte.
Dora Schimanko gelingt es mit diesem Buch, ihre Familie, zu der Walter Schiff, Sir Karl Popper und Käte Boll-Dornberger gehören, „aus dem Museum der toten Vergangenheit“ zu holen und sie lebendig zu machen.

Das schönste Erlebnis hat Schimanko in einer Bücherei gehabt. Da schrieb eine 14-Jährige Leserin ins Manuskript: Das Buch singt! Stimmigere Worte kann man über Schimankos Werk kaum finden und: sie kamen von einem jungen Mädchen – sicher das schönste Kompliment für die Autorin.
Doris Kittler, Augustin