Wie wurden die drei Schwestern Selma, Berthe und Gundl und und deren Weggefährtinnen zu Widerstandskämpferinnen? Dieser Frage gehen, neben der Herausgeberin Sonja Frank, die AutorInnen Susanne Bock, Claudia Erdheim, Winfried Garscha, Eva Geber, Heimo Gruber, Heimo Halbrainer, Hans Hautmann (+), Albert Hirl, Claudia Kuretsidis-Haider, Uli Makomaski, Wolfgang Neugebauer, Ruth Steindling und Elfi Stern nach.
In den 1930er Jahren schlossen sich die drei Schwestern aus assimiliertem jüdischen Elternhaus in Wien der Arbeiterbewegung im Kampf gegen Antisemitismus und Faschismus in Österreich an. 1933 wurden sie nach dem Tod der Mutter zu Halbwaisen. Entrechtung, Flucht in verschiedene Länder, Trennung von der Familie, Verlust von Verwandten, Partnern und Freunden prägten ihre weitere Geschichte. Die Herausgeberin erzählt vom Schicksal dieser mutigen Frauen und Widerstandskämpferinnen. Die Beschreibung des Existenz- und Überlebenskampfes der Frauen ist ein bedeutendes Zeugnis des historischen und politischen Zeitgeschehens, wurde Widerstand doch meist männlich gedacht; wenn weibliche Widerstandtätigkeit in den Fokus rückte, neigte man dazu, immer die gleichen Namen zu nennen. Es waren jedoch Tausende Frauen, die sich gegen den Faschismus gestellt, ihr Leben riskiert haben. Mit den drei Steinmetz-Schwestern wird auch der Blick auf die Vielen geöffnet.

Sonja Frank (Hg.): Die drei Schwestern. Selma, Berthe und Gundl, geb. Steinmetz. Frauen im Widerstand 1933–1945. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2021. 326 Seiten, ISBN 978-3-901602-94-8. 36,00 Euro-> bestellen

Veranstaltungsreihe der Theodor Kramer Gesellschaft in Kooperation mit dem Bezirksmuseum Neubau und Teil des Programms der Ausstellung „Homo Neubau“, Stiftgasse 8, 1070 Wien; gefördert durch Kulturbezirk Neubau.