Theodor Kramer Gesellschaft

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Ferdinand Kaiser - Nachlass

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Aufarbeitung des Nachlasses und Vorbereitungen zur Publikation der Erinnerungen Ferdinand Kaisers

Als Antifaschist und Nazigegner bekannt, wurde der Tiroler Sozialdemokrat nach dem 12. Februar 1934 immer wieder verhaftet und schließlich am 16. Februar 1938 amnestiert. Sofort nach dem Einmarsch der Nazis werde er abermals von der Gestapo inhaftiert, es drohte eine Überstellung in das KZ Dachau. Um der Deportation zu entgehen und aus Tarngründen trat er der SA bei. Heimlich pflegte er Kontakt zu anderen ehemaligen Mitgliedern der Sozialistischen Arbeiterjugend, des Schutzbundes und der Sozialdemokratischen Partei. Fast alle männlichen Freunde und Bekannte kamen zur Wehrmacht. Im Herbst 1939 wurde Ferdinand Kaiser zur "Technischen Nothilfe" dienstverpflichtet und nützte die Gelegenheit, um aus der SA auszutreten. 1940 wurde Ferdinand Kaiser mit dem Notdienst nach Belgien versetzt. Im Juni 1941 kam er zur Wehrmacht. Während des Krieges gegen die Sowjetunion wurde er Zeuge der Zerstörung und der Kriegsverbrechen in der Sowjetunion, die er dokumentierte und fotografierte. Im Juni 1944 erfolgte eine Tatbestandsuntersuchung wegen Wehrkraftzersetzung. Er entkam der Verurteilung nur dank des notwendig raschen Rückzugs seiner Einheit.
Nach der Befreiung wurde Ferdinand Kaiser Politiker und prägte die SPÖ in Tirol. Zugleich war er aktives Mitglied der sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und publizierte immer wieder zur NS-Zeit in Tirol. In den letzten Jahren seines Lebens schrieb er an einer Autobiografie, deren Kern die Zeit von 1938 bis 1945 umfasst. Mehrere Fassungen des Manuskripts befinden sich im Archiv der Theodor Kramer Gesellschaft, genauso wie die Ergebnisse jahrzehntelanger Recherchen zu NS in Tirol und vor allem das Fotomaterial aus der Zeit 1939 bis 1945.
Dass die TKG umfangreiches Material Ferdinand Kaisers besitzt, hat einen Grund : er ist Konstantin Kaisers Vater.

 

Inhalt

Ferdinand Kaiser
Nachlassmaterialien in drei Boxen