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HINWEIS: Buchpräsentation: René oder Der andere Weg


Georg Tidl präsentiert sein Buch  René oder Der andere Weg vor und wird zusammen mit dem Essayist, Feuilletonist und Literaturkritiker Franz Schuh darüber diskutieren.

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„Wir haben keine Wahl. Gegen Hunger und Ausbeutung! Für die Soziale Revolution! Es lebe die Räterepublik Deutschösterreich!“ Diese Losung steht am Anfang des Buches und am Beginn einer österreichischen Familiengeschichte die fünf Generationen und über einhundert Jahre umfasst und im bäuerlichen Milieu wurzelt. Ein Entwicklungsroman nicht einer einzelnen Person, ein Entwicklungsroman einer ganzen Familie, die immer „links“ orientiert zwischen Kommunismus und Sozialdemokratie pendelt. Sie beginnt um 1900 mit dem Elend der Bergbauern und Taglöhnern in den südlichsten Hochtälern Österreichs und endet 1980 mit der Flucht Renes, der Hauptperson des Romans und Vertreter der vierten Generation, nach Südamerika. In diesen 80 Jahren bleibt viel Zeit, um über ihre Arbeitsbedingungen als Landproletarier zu berichten, über ihr Leben in einer österreichischen Kleinstadt, ihre Verfolgung im Austrofaschismus und unter den Nazis, und letztlich über ihre politischen Enttäuschungen nach der Befreiung 1945. Vor allem die schwierige politische Situation seiner kommunistischen Eltern im Kalten Krieg. prägen Rene. Er schafft den sozialen Aufstieg, studiert in der Bundeshauptstadt, findet sich plötzlich in der Wiener Boheme an einem Tisch mit Hermann Schürrer, Joe Berger, Uzi Förster. Aber der politische Kampf gegen den Vietnamkrieg radikalisiert ihn, Verhaftung in London, Gefängnis, die englischen Quäker holen ihn raus. Seinen Widerstand setzt er in noch konsequenterer Form fort. Am Ende bleibt nur die Flucht aus seiner Heimat. Um die Geschichte zu Ende zu erzählen: Im zweiten Band (erscheint 2024) gehen Renes Söhne einen anderen Weg: Wissenschaft und Umweltschutz, Bildung für die ärmsten. Die Biografie von Renes Vater, antifaschistischer Widerstand, Strafbataillon 999er schließt den Entwicklungsbogen dieser Familie.

Georg Tidl, Jahrgang 1948, 40 Jahre angestellter ORF Redakteur und Reporter. Die Titel seiner Bücher bilden seine Biographie authentisch ab: „Die Sozialistischen Mittelschüler 1918-1938“ (1977), „Die Frau im Nationalsozialismus.“ (1984), „Streuzettel – Illegale Propaganda in Österreich 1933 – 1938.“ (2005), „Von der GESTAPO gehetzt. Auf der Flucht durch Norwegens Fjorde“ (2009), „Propagandabomben und Flugblattgranaten über Kiew.“ (2011), „Jubel ohne Ende. Die Universität Innsbruck im März 1938.“ (2012), „Waldheim – wie es wirklich war.“ (2015), „Frieden – Freiheit – Frauenrechte! Leben und Werk der österreichischen Schriftstellerin Marie Tidl 1916 – 1995.“ (2018), „Rene oder Der andere Weg“ (2022). „Kinderrepubliken - selbstverwaltet“ (2023 – in Druckvorbereitung).

Franz Schuh, Jahrgang 1947, studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik.  Aus den Preisen, die er bis dato erhalten hat, seien der Preis der Leipziger Buchmesse, das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien und der Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay gegriffen. Er war Leiter des essayistischen und literarischen Programms des Verlags Deuticke und ist Lehrbeauftragter an der Universität für angewandte Kunst in Wien, des Weiteren ist er Autor für den Rundfunk und diverse Zeitschriften. Es gibt erfreulicher Wiese reichlich Literatur von Franz Schuh, drei aktuelle Titel sind unter anderen: „Ein Mann ohne Beschwerden“ (2023),  „Lachen und Sterben“ (2021), „Fortuna“ (2017).