Theodor Kramer Gesellschaft

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Der 20. Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und Exil wird 2020 an Erich Hackl verliehen

 

Erich Hackl. Foto: Gustav Eckart

 

Die 1984 gegründete Theodor Kramer Gesellschaft vergibt seit 2001 alljährlich den mit Euro 8.000,- dotierten Theodor Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil.
Es werden sowohl die literarische Qualität, als auch die Haltung und das Schicksal der Preisträgerin oder des Preisträgers gewürdigt. Der Preis ist nicht alleine ÖsterreicherInnen und Menschen, die aus Österreich vertrieben wurden, vorbehalten. Auch das Schreiben in deutscher Sprache ist keine Bedingung.
Mit diesem Preis wird in Österreich Literatur gewürdigt, die im Widerstand und im Exil entstanden ist und entsteht. Die Theodor Kramer Gesellschaft will damit zugleich ein Zeichen setzen, dass in Österreich nicht alles in eine Richtung verläuft, dass dies ein Land mit seinem Widerspruch ist und im Widerspruch und Ringen mit sich selbst auch weiterschreitet. In all den Jahren der Zweiten Republik wurden aus Österreich vertriebene Autorinnen und Autoren höchst selten und nur dann mit Preisen bedacht, wenn sie entweder international schon vielfach preisgekrönt waren oder aber ihren Wohnsitz wieder in Österreich auf­geschlagen hatten.

      

 

Preisbegründung

Es sind, nach einem Wort von Jean Améry, gerade die Opfer des Nationalsozialismus, denen die Nachgeborenen nicht verzeihen können: zu ungeheuerlich lasten sie als Vorwurf auf dem mühsam und selbstgefällig weitergeführten Leben.

Erich Hackl stellt sich mit seiner Literatur gegen diese Selbstgefälligkeit. Als einer der ersten SchriftstellerInnen in Österreich begann er vor über 30 Jahren von den schlichten Handlungen derer zu erzählen, die sich der Vernichtung entgegenstellten, ob durch das Festhalten an ihren Idealen, durch ihr Handeln oder die Flucht, durch das Wort oder die rettende Tat für andere.

Seine Gestalten sind von kompakter Lebendigkeit, sind plastisch: man glaubt, um sie herum gehen zu können, kann sich ihr Verhalten und ihre Gefühle in anderen Situationen als den geschilderten vorstellen.

Er eröffnete mit seinen Erzählungen die Zugänge zu Traditionen des Widerstands. In diesem nur hatte sich der geschichtliche Zusammenhang, das Ringen der Menschheit um ihre Befreiung aus den selbst auferlegten Fesseln erhalten.

Erich Hackl beschreibt nicht Vergangenheit, der es bei diversen Jubiläen zu gedenken gilt, sondern den ganzen, den großen Zusammenhang, der durch die Schwaden der Vergesslichkeit verdeckt wird, und er beschreibt mit einem Aufmerken fürs Besondere, nicht Plausible, das Zerbrechliche.

 

Programm der Veranstaltungen

Vortragende: der Preisträger, Hannah M. Lessing, Konstantin Kaiser, Karl Müller. Musik: Regina Hopfgartner (Gesang), Georg Unterkofler (Klavier).

 

Freitag, 11. September, 19 Uhr

Pfarrsaal Niederhollabrunn

Kirchenplatz 1, 2004 Niederhollabrunn

Feierliche Preisverleihung => Nähere Informationen

 

Donnerstag, 24. September, 19 Uhr 30

Psychosoziales Zentrum ESRA

Tempelgasse 5, 1020 Wien

WEGEN COVID-19 ABGESAGT

 

Freitag, 2. Oktober, 19 Uhr 30
Literaturhaus Salzburg

Strubergasse 23, 5020 Salzburg

 

Da die Teilnehmerzahl voraussichtlich beschränkt werden muss, bitten wir schon jetzt um Voranmeldungen an Hannah Menne (menne[a]theodorkramer.at)

 

==> Zur Kurzbiografie/ Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft