Refuge Britain: Stories of émigré designers
Warum reden die Leute nicht über Schönheit?
(150 Meter von der U2 Taborstraße, Ausgang Augarten, entfernt), Eingang beim Muth, links durch den Garten.
Eintritt ist gratis.
Anna Nyburg ist für ein anschließendes Publikumsgespräch anwesend.
Die Theodor Kramer Gesellschaft zeigt kommende Woche im Studiokino des Filmarchivs den Film „Refuge Britain: Stories of émigré designers.“ Es ist eine berührende Verknüpfung von einzelnen Schicksalen, die eines gemein haben: Ihre intensive Liebe zur Kunst und zur Schönheit. Dieser Film erzählt die Geschichte und zeigt die Arbeit von drei vor den Nationalsozialisten nach Großbritannien Geflüchteten: Hans Schleger (Grafikdesigner), Elisabeth Tomalin (Druck-Designerin) und Tibor Reich (Textildesigner). Zugleich wird ein geflüchteter Textildesigner der Gegenwart vorgestellt: der Pakistani Salah du Din.
Obwohl oder weil sie aus ihrem Heimatland flüchten mussten, ist die Erinnerung an die Farben und die Texturen eine unvergleichlich stark ausgeprägte. Sie galten an den britischen Akademien für Design als die Wagemutigeren, als jene, die in ihrer Arbeit mehr eine gewisse Erfüllung als das Glücklichsein an sich anstrebten. Als zuvor Ausgestoßene entwarfen sie alsbald u.a. die Kleider der Queen und bestimmten das Interieur der ersten Concorde.
Die Geschichten der genannten Künstler*innen werden von ihren Kindern und Enkelkindern erzählt; sie beschreiben, was die geflüchteten Designer*innen mitbrachten: Ist es die Bildung, die Kultur, die Erfahrung?
Was war der Preis, den die Flucht vor der Shoah und der Verfolgung in ihrem Heimatland verlangten?
Welchen Einfluss haben die Vorfahren auf diejenigen, die im Film interviewt werden, unter ihnen der Designer Thomas Heeatherwick und der Unternehmer Sam Reich, und was ist ihr Vermächtnis?
Ihre Erfahrungen werden durch zeitgenössische Filmausschnitte aus der Zeit während und nach dem Krieg kontextualisiert, der Zeit, in der das britische Design eine Blütezeit erlebte, bereichert durch zahlreiche Talente vom Festland.
„Refuge Britain: Stories of émigré designers“ spannt den Bogen hin zur Gegenwart, indem gezeigt wird, wie es Geflüchteten heute geht, die sich in England der Liebe zum Detail, zur Faser hingeben.
About: The film is a collaboration between Dr Anna Nyburg of Imperial College London, author of ‘From Leipzig to London: The Life and Work of the Émigré Artist Hellmuth Weissenborn’, Oak Knoll (2012) and ‘Emigres: The Transformation of Art Publishing in Britain’, Phaidon, (2014) and the film director Dr Robert Sternberg, Senior Lecturer in Science Communication at Imperial College London. He also has a flourishing freelance filmmaking career, most recently as editor of the highly acclaimed feature documentary, "Fear of Thirteen" (2016).