Luftwurzeln im Niewiederland: Nadelstiche – Lyrik des Exils
Präsentation der Lyrikreihe Nadelstiche (Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Hg. von Lydia Mischkulnig, Konstantin Kaiser, Herbert Staud und Alexander Emanuely) mit Konstantin Kaiser und Elisabeth Erler
In der Buchreihe Nadelstiche erschienen bisher Gedichte von Siglinde Bolbecher (Historikerin und Mitbegründerin der Theodor Kramer Gesellschaft), Trude Krakauer (Exil in Kolumbien), Herbert Kuhner (Theodor Kramer Preisträger 2014) und Greta Elbogen (Exil in Ungarn, lebt heute in New York) . Demnächst folgen Bände von Tamar Radzyner (Überlebende der Konzentrationslager) und Willy Verkauf-Verlon (Exil in Palästina/Israel, Galerist, bildender Künstler, Publizist).
Konstantin Kaiser (Mitherausgeber der Lyrikreihe) und Elisabeth Erler (Bearbeiterin von Siglinde Bolbechers Nachlass) lesen ausgewählte Gedichte und sprechen über die Lyrikreihe Nadelstiche.
Die Nadel als Folterinstrument, als Tod, als Werkzeug für den, der sie zur Genauigkeit einsetzt, sticht, um freizulegen und wach zu halten den Schmerz, damit nicht geschieht, was Trude Krakauer befürchtet, dass die Zeit alles heilt … (Lydia Mischkulnig)
Konstantin Kaiser, geb. 1947 in Innsbruck, Studium der Philosophie in Wien, seit 1983 freier Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, Mitbegründer der „Theodor Kramer Gesellschaft” und der „Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung”. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Essays, Gedichte und Prosa, zuletzt: Für und wider in dieser Zeit (K. Kaiser und Siglinde Bolbecher, 2014).
Elisabeth Erler, geb. 1986 in Rum (Tirol), studierte Vergleichende Literaturwissenschaften in Wien und Salamanca, war im Literaturarchiv der Nationalbibliothek Wien und im Warburg Archiv London tätig. Derzeit ist sie im Buchhandel (Morawa) tätig und arbeitet für die Theodor Kramer Gesellschaft Siglinde Bolbechers Nachlass auf.
Zur Lyrikreihe Nadelstiche:
In Gedenken an Siglinde Bolbecher, die im Juli 2012 verstorbene Exilforscherin, Lyrikerin, Historikerin und Mitbegründerin der Theodor Kramer Gesellschaft, führte die Theodor Kramer Gesellschaft 2013 eine neue Lyrikreihe unter dem Titel Nadelstiche ein. Eigene Gedichte Siglinde Bolbechers (Band 1 Nadelstich) sowie Gedichte der von ihr einer größeren Öffentlichkeit vermittelten Exil-Lyrikerin Trude Krakauer (Band 2 Niewiederland) wurden in den ersten beiden Bänden dieser neuen Reihe publiziert.
Der 3. Band erschien im September 2014 (in Kooperation mit dem ProVerbis Verlag). Es ist eine Gedichtsammlung des Theodor Kramer Preisträgers 2014 Herbert Kuhner Smoke and Fire / Rauch und Feuer (Selbstübersetzung des Autors).
Im April 2015 erscheint Band 4 God plays hide and seek/ Gott spielt verstecken mit Gedichten der Psychotherapeutin und Schriftstellerin Greta Elbogen (New York) in Übersetzung von Konstantin Kaiser und Daniel Müller.
Demnächst folgen auch Band 5 und 6 der Nadelstiche: Unter dem Titel Laßt mich nicht allein zu Hause sollen bis dato unveröffentlichte Gedichte Tamar Radzyners veröffentlicht werden. Geboren 1927 in Łódź, hatte die Widerstandskämpferin und Überlebende mehrerer nationalsozialistischer Konzentrationslager bereits auf Polnisch Lyrik verfasst, bevor sie sich 1959 in Wien und in der deutschen Sprache niederließ.
Band 6 präsentiert Gedichte des Schriftstellers, Publizisten, Journalisten und bildenden Künstler Willy Verkauf-Verlon, der mit seinen Eltern 1933 von Österreich nach Palästina flüchtete. Der Band wird unter dem Titel Auch Worte haben Grenzen erscheinen.
Letztes Jahr hat mich einer
viele Male besucht
um sich selbst zu treffen
(Siglinde Bolbecher)
Eine Kooperation mit der Vorarlberger Landesbibliothek
http://vlb.vorarlberg.at/was-passiert/praesentation-lyrikreihe-nadelstiche.html