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Ronya Othmann & Meral Şimşek
In Lesung und Gespräch: Ronya Othmann | Meral Şimşek
Moderation: Ozan Zakariya Keskinkılıç
Mit Meral Şimşek (geboren 1980 in Mazıdağı, Türkei) und Ronya Othmann (geboren 1993 in München) treffen zwei Dichterinnen aufeinander, die auf eindrückliche Weise über Krieg, Verfolgung und transgenerationale Traumata schreiben. Ronya Othmann erzählt in ihrem Debütroman Die Sommer und
in ihrem Gedichtband die verbrechen (Hanser Verlag 2020 bzw. 2021) von ihrer eigenen Familiengeschichte, vom Schicksal der jesidischen Kurd:innen, die im Grenzgebiet zwischen Türkei, Syrien und Irak als Minderheit verfolgt werden und Opfer eines andauernden Genozids sind, der hauptverantwortlich von der Terrororganisation IS begangen wird. Die Kritik feierte die verbrechen als „einen poetischen Coup von internationaler Größenordnung“ (Alexandru Bulucz).
Meral Şimşek ist eine kurdische Autorin, die auf Türkisch Prosa und Gedichte schreibt, in denen, wie bei Ronya Othmann, die eigene Familiengeschichte im Zentrum steht. Ihre Texte, die in dem Band Feigenflecken (parasitenpresse 2023) gesammelt sind, erzählen von der Verfolgung und Ermordung der Kurd:innen in der Türkei der 1990er Jahre, in denen es zu Zwangsumsiedlungen und Bombardierungen kurdischer Dörfer kam. Sie sind den missbrauchten Frauen und den namenlosen Opfern gewidmet.
Die Veranstaltung wird türkisch-deutsch gedolmetscht.
Eintritt: 6/4 € /// Link zum Veranstalter/Ticketkauf => Haus für Poesie